Wucan machen es dem unvorbereiteten Hörer mit ihrer ersten LP/CD nicht leicht: eine schrille, unruhige Querflötenmelodie eröffnet „Sow the Wind“, doch sobald das Instrument schweigt, sorgt Francis‘ eindringliche Soulstimme für angenehme Gänsehaut.
Die Heavy -Kraut-Rock-Kombo versetzen mit ihrer Funk und Stonerrock tatsächlich in eine andere Zeit: Tim-Warp Musik nennt das die Band treffend. Wucans Tempo ist treibend und schwer, dröhnende Rhythmusgitarren und stampfende Drums vereinen sich mit exzessiven Gitarrensoli und Funkeinlagen zu einer Wand aus Sound. Kein Song wird unter 5 Minuten Länge beendet, die einfallsreichen Arrangements kaschieren die Längen mit spacigen Störgeräuschen, Rückkopplungen und Schallplattengeknister. „Owl Eyes“ brennt sich mit seinem breitbeinigen Groove, den Reminiszenzen an Led Zeppelin und Deep Purple förmlich ins Trommelfell und selbst die nervtötende Querflöte verliert beim sparsamen Einsatz in „King Korea“ ihren abschreckenden Charakter.
Mit dem letzten Song „Wandersman“ treiben Wucan aber die Dubiosität auf die Spitze: Verfolgt man den Song mit einer monströsen Dauer von 15:45 Minuten bis zum Ende wird die leicht mittelalterlich anmutende Weise bei ca. 11 Minuten für einen zweifelhaften, pseudophilosophischen Heilsmonolog unterbrochen: „Alle Macht muss dafür gebraucht werden, um dem Willen des Herrn zu dienen“ … Ähm, danke, aber nein danke…
Review von Michaela
Wucan – Sow The Wind (Album Teaser)
0 Kommentare