War On Women veröffentlichen mit „Wonderful Hell“ ihr neues Album. Es enthält 10 Tracks, hat eine Spielzeit von 37 Minuten und erscheint bei Bridge 9.
Ich musste schon grinsen, als ich den Albumtitel gelesen habe, denn wie oft ist es so, dass wir uns wie in einer wunderschönen Hölle fühlen? Oder vielleicht in einem hässlichen Himmel? Das Album hätte dann doch eigentlich auch „Ugly Sky“ heißen können, oder? Ach, lassen wir das…
Seit 10 Jahren gibt es die feministische Band aus Baltimore und rüttelt auch seit Beginn die Hardcore,-/Punkszene durcheinander, wenn man das so sagen kann. Warum? Weil die Band wichtige Themen in ihren Texten anspricht und diese mit toller Musik untermauern. Das ist dieses Mal auch so. Die Band beschäftigt sich damit, die Welt zu einem besseren Ort zu machen – anstatt sie zu zerstören. Wir leben jetzt und wir sollten auch hier und jetzt aktiv sein!
Wenn der erste Song „Aqua Tofana“ startet, ist man direkt mittendrin, denn es geht rasant und laut los. „Milk and Blood“ und der Titeltrack „Wonderful Hell“ holen einen ähnlich ab, denn auch diese Lieder sind stark. Ein scheiternder Kinderchor ist der Beginn von „This Stolen Land“ – ein eindrucksvoller Track, der mich auch durch den Geschwindigkeitswechsel überzeugen kann. „White Lies“ startet und ich muss meine Anlage sowas von aufdrehen, denn das Schlagzeug hat mich dazu aber mal sowas von eingeladen; eine schöne Bridge zu einem überraschenden Refrain – großartig! Für mich persönlich der beste Track auf dem Album.
Vielleicht zusammen mit „Big Words“, denn auch der ist richtig stark und überzeugt durch die musikalische Abwechslung, von der man immer wieder überrascht wird. Sehr schnell wird es dann in „Seeds“; eine Vollgasnummer, bei der sich live sicherlich der ein oder andere Poger nicht zurückhalten kann. Mit „In Your Path“ gibt es dann den kürzesten Song, der mir nicht so ganz gefällt – auch wenn man hier die absolute musikalische Gewalt der Band hört.
„The Ash is not the End“ schallt als vorletzter Titel aus den Boxen und auch hier muss man, wie von fremder Hand gesteuert, lauter drehen. Als Abschluss wird dann „Demon“ geliefert, der langsam und ruhig ist, wobei ruhig eigentlich das falsche Wort ist. Ein über 6-minuten langes Stück, welches das starke Album gut beendet.
Aber nochmal kurz zu den angesprochenen und wichtigen Texten. Die Band behandelt Themen wie Frauenfeindlichkeit, Geschlechterunterschiede, Rassismus oder auch scheinbar unüberwindbare Gefühle!
War On Women haben mich mit einigen Liedern auf diesem Album mehr als nur überzeugt, denn Songs wie „White Lies“ und „Big Words“ sind saustark. Auch soundtechnisch gibt es nichts zu meckern. Sehr gut gemacht – reinhören!
Review von Florian P.
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