Da habe ich tatsächlich sehr lange drauf gewartet.
Umso größer war die Vorfreude, als Wally endlich angekündigt hat, dass „Alles halb so wild“ sein wird.
Schon die EP „Unter deinem Licht“ aus dem Jahr 2019 wurde von uns lange und intensiv besprochen und so haben wir uns auch intensiv mit Wallys Debüt beschäftigt.
Tatsächlich sollte man dieses Werk auch anhören, diskutieren aber vor allem mit einem „Daumen hoch“ absegnen.
Wally, bekannt unter anderem als ehemaliger Gitarrist (und Songwriter) der V8Wankers aber auch Mitglied von Bonsai Kitten bringt hier ein Solo-Debüt auf den Markt, das direkt an seine erste EP anknüpft und eine Veröffentlichung darstellt, die mehr ist als nur eine Zusammenstellung von Songs.
Wally hat sich Zeit gelassen und das merkt man den Stücken an.
Deutschsprachige Rockmusik, die an Größen wie Westernhagen und Rio Reiser erinnert, mit viel Blues getränkt ist aber doch auch mit ordentlich Wucht und zum Teil auch mal kurz an ZZ Top oder AC/DC erinnert.
Geht nicht?
Doch.
Und zwar genau hier.
Wally schreibt neben eingängigen Melodien auch Texte, die aus dem Leben gegriffen sind und uns mal nachdenken aber auch mal Schmunzeln lassen. Sympathisch und Bodenständig und auch mal mit einem lauten Rülpser unterstützt, spielt sich Wally durch seine Songs und erzählt hierbei Geschichten, die gehört werden wollen
So ist mal selbstreflektieren wie in „Alles halb so wild“, ironisch über den „Lippenstift am Kragen“ aber auch hinterfragend wie im Song über den „Mann von der Bank“
Sehr persönlich und auch sehr bedeutend auch das Stück „Kein Gepäck“ das mit einem Bombentext versehen ist.
Auch die Zeile „Deine Antwort ist Gift“ wird sicher vielen Menschen (auch mir) etwas bedeuten. Gerade wenn man die Themen wie die Wichtigkeit des Lebens, Beziehung oder auch Freundschaft betrachtet. Denn was ist „Wenn es morgen vorbei ist“.
Auch Wally stellt sich neben dieser Frage auch ganz vielen anderen starken Stücken und veröffentlicht ein Album, dass irgendwie an die Geschichten von Westernhagen aus der „Stinker“ und „Pfefferminz“ Zeit erinnert.
Und ja, ein „Klaus“ ist hier auch dabei.
Danke Wally für dieses Album.
Wir sehen uns hoffentlich auf Tour.
Prost!
Review von Thorsten
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