Unherz machen jetzt auf „Mainstream“.
Kann das sein?
Nein, da muss ich widersprechen denn auf dem Album „Mainstream“ ist einiges was nicht ganz Mainstream–mäßig ist.
Zum Beispiel die Länge der CD.
Auf die Scheibe haben es immerhin sechszehn Songs geschafft, die zusammengenommen eine Spielzeit von fast siebzig Minuten haben, was ganz und gar nicht mainstreammäßig über die Bühne läuft.
Ebenso wie die Songs, die mit Wucht vorgetragen werden und die etwas zu erzählen haben.
Schon der Titeltrack tritt mit einer geballten Wucht zu und dieses Stück wird sicher allen Unherz Fans direkt aus der Seele sprechen.
Auch wenn bei mir ein Song wie „Beichtstuhl oder Sündenpfuhl“ etwas weniger hängen bleibt, muss ich sagen, dass einem „König ohne Krone“ mal richtig die Luft raubt. Geile Nummer und richtig böse.
Halt nicht ganz Mainstream.
Soll es aber sicher auch nicht.
Etwas mehr in Richtung Radio und dann schon etwas Mainstream bringen und die Jungs aus Kaiserslautern dann mit „Leben am Limit“. Auch fällt bei diesem Stück wieder auf, dass die Musiker hier und da etwas englisch mit in die Texte bringen. Das peppt etwas auf. Müsste zwar nicht unbedingt sein, schadet aber auch nicht. Auch wenn dieses Stück sehr berechnend ist, muss ich sagen, dass ich diese Ballade echt mag.
Ebenso wie die ganz lange Nummer „Unsere Art“, als autobiografische Nummer und ein Salut auf die Band, die übers Wasser gehen kann und aus Wasser Wein macht. Na, das möchte ich aber sehen… :).
Ja sehen möchte man diese Band sicher auch auf einem Konzert, nachdem die Platte mit dem guten Rocker „Fluch der Zeit“ und dem abschließenden (etwas experimentelleren) „Marie“ durch die Ziellinie läuft.
Ja, was soll man abschließend sagen? Ein gutes Album, das sicher bei den Fans der Band groß einschlagen dürfte. Auch Fans von (Deutsch-)Rock oder Metall dürfen da mal reinhören.
Dürfen? Nein, sollten.
Das was hier am ehesten Mainstream ist, ist sicher das Cover, wenn man es denn mit Werken wie „Die Wahrheit Liegt Dazwischen“ vergleichen möchte.
Musikalisch sicher ein gutes Stück weg vom Mainstream und das ist auch gut so.
Review von Thorsten
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