Tune Circus – The Sound Of Breaking Waves

Die Rockszene schreit immer nach Musik, die alles, nur nicht massentauglich ist und sich von allem, was der Mainstream hört, abgrenzt. Genau das tun Tune Circus nicht. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Rock&Pop Preis für das erste Album „Perpetual Music Machine“, fühlen die 4 Alternative-Rocker auch mit ihrem zweiten Album „The Sound of Breaking Waves“ eben nicht dem typischen Alternative-Hörer auf den Zahn. Dennoch: Ich kannte Tune Circus bisher nicht (wohl, weil ich selten auf allgemein empfangbaren TV-Musik-Sendern und Radiosendern zappe) und ich finde, sie sind meine persönliche Neuentdeckung des Jahres. Auch auf die Gefahr hin, dass mir die Songs schnell zum Hals heraus hängen, wenn ich sie zu oft aus sämtlichen Lautsprechern vorbeifahrender Autos höre, ich mag den Sound.

Warum nur dieser einsame Mensch auf dem Titel, der negative Gefühle wie Einsamkeit und Trauer assoziert? Mit einem schlichten Cover in schwarzweiß und einem Titel, der auf den Sound brechender Wellen hinweist, kann man zunächst wenig erahnen, welcher Sound sich tatsächlich auf dem Album verbirgt. Denn die Songs klingen absolut nicht nach Naturgewalt, sondern viel mehr nach einer seichten Briese am Meer und sanft auslaufenden Wellen am Strand. Nicht unverwechselbar, aber sehr abwechslungsreich präsentieren uns die Ludwigsburger 10 neue Songs. Die Band legt sich auf keinen konkreten Stil fest: ein bisschen Indie, ein bisschen Rock, ein wenig Punk und eine Handvoll Pop: genug Material also, um unterschiedlichste Stimmungen und Botschaften in die Musik zu legen. Ein Manko ist allerdings die kurze Laufzeit von nur einer halben Stunde. Durch den durchgehend harmonischen Klang ohne musikalischer Ausreißer kommt das Ende nämlich ziemlich abrupt. Wünschenswert finde ich deshalb, ein paar kleine Höhepunkte in die einzelnen Songs einzubauen oder vielleicht doch in dem ein oder anderen Song mal „etwas zu wagen“. Generell aber eine Band, von der ich gern mehr hören möchte.

Review von Stefanie Kreft

Tune Circus – Rock N Roll Baby

Dieser Artikel wurde am: 28. Juni 2015 veröffentlicht.

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