Deja vue – da bist du schon wieder. Wie damals bei „Americana“. Auch zu dieser Zeit war ich felsenfest davon überzeugt, dass die Jung von The Offspring ein fettes Punkrockalbum veröffentlichen aber genau das taten sie nicht. In „Americana“ war Vielfalt der Gast, den es zu beherbergen galt.
Und bang – wieder.
Auch dieses Jahr dachte ich, dass The Offspring, nach der langen Sendepause, ein heftiges Brett auffahren und genau das tun sie nicht.
Zumindest nicht direkt.
Das Cover des Albums leitete mich dann noch mehr in die Irre.
Auch dieses schreit nach mehr Kawumms als Melodie, aber die erste Single hatte dann doch schon eine Überraschung am Start. „Let The Bad Times Roll“ ist ein netter Radiosong, der aber nicht schlecht ist. Gerade weil einem die Melodie im Ohr bleibt. Und dies ist nicht der letzte Ohrwurm auf der Platte. Der Opener „This Is Not Utopia“ springt uns förmlich aus den Boxen heraus an und ist ein starker Punkrocksong. Stark und man will danach einfach weiter hören.
Nach der schon erwähnten Single kommt dann mit „Behind Your Walls“ einen Song, der irgendwie an mir vorbeiraucht. Tempo-Wechsel und Experimente machen es schwer, das Stück in die vollgestopfte the Offspring-Playliste zu bringen.
„Army Of One“ geht besser nach vorne und ist auf lange Sicht ein Gewinner. Ein starker Song, der in der Setlist der hoffentlich kommenden Tour sicher seinen Platz finden könnte.
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass das Album sehr vielfältig ist und mich daher an „Americana“ erinnert. Wie aus der Zeit gefallen erinnert hier „Coming For You“ an dieses großartige Album.
Dass die Jungs um Frontmann Dexter Holland durchaus Humor haben, zeigen sie dann mit „We Never Have Sex Anymore“. Auch klasse.
Was danach aber die Variante von dem klassischen Stück „In The Hall Of The Mountain King“ zu suchen hat, verstehe ich nicht. Überzeugt mich nicht und hätte man weglassen können.
Gegen Ende des Albums überzeugen die Jungs dann noch mit der Ballade „Gone Away Requiem“, bevor sie es dann mit dem an Alice Cooper erinnernden Outro „Lullaby“ über die Ziellinie fahren.
Tatsächlich ist es kein schlechtes Album. Es gibt einige starke Songs, manche die routiniert rüberkommen, aber auch zwei Ausfälle, so dass die 33 Minuten Spielzeit, die sich auf zwölf Songs verteilt, schon fast etwas kurz ist.
Jedoch gefällt mir die Vielfalt bei dem Album gut.
Und genau wie „Americana“ werde ich das Album sicher noch einige Male auflegen und erstaunt sein, wie vielfältig die Band doch sein kann.
Zwei Punkrocknummern mehr hätten aber nach der langen Zeit dem Werk sicher gut zu Gesicht gestanden.
Trotzdem freue ich mich auf die Tour und eine Greatest Hits-Liste, die einige der neuen Songs beinhalten darf.
Ein gutes Album, wenn auch kein Überflieger.
Review von Thorsten
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