2015 brachte die Horror-Punk- Band The Dahmers ihren Longplayer „Demons“ heraus.
Zu finden sind hier mal mehr, mal weniger eingängige Songs, die nicht zuletzt durch den eigenwilligen Gesang mal etwas anderes in unserer Musiklandschaft darstellen… und das durchaus gekonnt.
Der Opener „Stalker“ verbreitet B-Movie-Horrorfilme-Atmosphäre; Gruselgelächter, Damenschreie und Instrumentalsoli inklusive. Zu diesen gesellt sich jedoch schnell der charakteristische Gesang, sowie eine Hook, die sofort im Ohr hängen bleibt.
Deutlich punkiger und eingängiger geht es da bei „Out of here“ weiter. Unweigerlich fühlt man sich hier angenehm an Bands wie Dead Kennedys oder Shame 69 erinnert. Hier bleibt wohl kein Fuß lange stehen.
Das kurze Übergangsstück „Creepy Crawl“ verbindet nun Elemente aus den beiden ersten Songs.
Bevor das Tempo mit „Down on my knees“ ein wenig reduziert wird. Hier tendiert die Band neben Gitarrensoli, eher in Richtung Fun-Punk und wirkt so irgendwie poppiger und angepasster…
„We are the voices in your head, we are the dead“… erklingt der Opener zum nächsten Stück „Dead“… und mir wird klar, dass ich in meiner vorherigen Aufzählung von Bands mit denen man The Dahmers vergleichen könnte die offensichtlichste verpasst habe. Bei dem gerade erklingenden Sound in Verbindung mit Gesang und Text liegen Misfits natürlich auf der Hand. Ein Vergleich mit den Größten also? Naja, man fühlt sich erinnert, aber The Dahmers erschaffen sich doch irgendwie noch ihre ganz eigenen Klangwelt und das ist meiner Meinung nach auch mehr als gut so!
Bei „I’m going insane“ folgt nun wieder ein Chorus, der sofort im Gedächtnis bleibt. Hier möchte man mitsingen, tanzen und kann sich gut vorstellen wie die Songs der Band live funktionieren können.
Auf „Not good enough“ wechselt sich wütender Aufschrei mit eingängiger Hook ab, dazu ein druckvoller Sound und eine geniale Bassline. „Way back home“ zeigt sich nun wieder ein wenig angepasster und poppiger, was der Band allerdings ebenfalls sehr gut steht. Und es wirkt schon fast ein wenig sarkastisch, wenn hier durch die fun-punk-Anleihen „…there’s no place for us…“ skandiert. Gefällt mir…
„Dripping blood“ kommt nun mit Mitgröhl-Parts und Horror-Sounds, fast schon in Richtung Psychobilly daher. „Jeffrey“ überzeugt anschließend etwas weniger druckvoll im typischen Horror-Punk-Gewand und mehrstimmigen Backgroundgesang. „We’re all a little mad sometimes“… stellt das Vocalintro gleich zu Beginn von “With a knife” klar. Es folgen starke Gittarenlinien und ein eingängiger melodiöser Refrain. Auch in diesem Song ist die facettenreiche Stimme von Christoffer positiv hervorzuheben.
Auch das Artwork ist stark umgesetzt (vor allem die Zeichnung auf dem Frontcover ist mehr als genial) und passt perfekt ins Gesamtkonzept der Band. Hier finden sich Zeichnungen und Fotografien mit den nötigen Horror-Elementen, aber nicht ohne ein sympathisches Augenzwinkern.
Fazit:
Schaurige Texte, die gute Laune machen und zum Mitsingen und Tanzen animieren! The Dahmers haben ihren ganz eigenen abwechslungsreichen Sound geschaffen… Sicherlich nicht für jeden Geschmack etwas, aber reinhören lohnt sich garantiert! Fans von Horror-Punk finden hier endlich mal wieder eine Band, die ohne viel Tamtam, unaufgeregt und authentisch daherkommt.
Review von Tamara
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