SYSTEMO – Partypunk aus Berlin! So steht es zumindest auf der SYSTEMO-Homepage. Deren 10-jähriges Jubiläum mit einer CD, die aus Neuaufnahmen von älteren Songs besteht, gefeiert werden will. Bei mir steigt jedenfalls die Spannung!
Ich setze die Kopfhörer auf und bekomme bei den ersten Klängen ein freudiges Grinsen aufs Gesicht. Die CD startet mit einem richtig coolen Gitarren-Intro… Fett! Auch die Stimme des Sängers Barty passt, klingt authentisch und trägt die Songs gemeinsam mit den wirklich gut gespielten Gitarren. „Wir wollten doch mal Helden sein …“, so klingt es im Refrain des Opener. Gemischt mit ein wenig Systemkritik und rockig nach vorne … So gehört sich das…
Auch mit dem Song „Eins will ich wissen“ geht es flott weiter, und ich erwarte das dann mal für den Rest des Scheibchens. Vielleicht befürchte ich sogar ein wenig, dass ab jetzt alles gleich klingt!? Aber nein… Weit gefehlt! Denn schon beim dritten Song erschrecke ich mich (aber positiv): Es ertönen Disco-Beats aus den Kopfhörern! Der Refrain dabei wieder mit Mitgröhl-Faktor: „Scheiß Security!“ – Ich glaube, man muss das Lied nicht mehrfach hören, um den Refrain mitzusingen. In der zweiten Strophe dann Sprechgesang. Schön! Dieses abwechslungsreiche Lied ist auch, mit über 4 Minuten Spielzeit, eindeutig das längste Lied auf dem Album und echt gut gemacht.
Danach kommt das, was ich schon vorher erwartet habe: Es geht mit Songs wie „Pornostar“ und „Wegen Dir“ flott weiter, aber es ist keinesfalls nervig. Ein wenig pubertär vielleicht!? Aber sind wir nicht alle (noch) ein bisschen 16!? Die Geschwindigkeit wird bis zur nächsten Überraschung, den „Youtube-Song 2010“, gehalten. Dieser fängt sehr langsam an und erinnert mich irgendwie an „Langweilig“ von den Ärzten. Auch wenn der „Youtube-Song 2010“ schon etwas älter ist, ist er immer noch aktuell. Und wird es wahrscheinlich auch immer bleiben. Ich finde den Song cool.
Ab nun rockt die CD von Song zu Song weiter. Kaum Verschnaufpausen. Für mich sticht vor allem der Song „Einfach nur da“ (wo Liebe ein Verbrechen ist, werde ich immer schuldig sein!) heraus. Im Song „Loser“ wird mit „Born to Loose“ der gute Johnny Thunders zitiert. Den Reggae-Part am Ende finde ich super gelungen. Sehr geil … Mit „Alter Kumpel“ kommt dann die (obligatorische?) Nummer zum Durchschnaufen. Und nachdem das rockige „Mein Weg“ die CD beendet hat, überlege ich doch glatt, die Platte ein weiteres Mal anzuhören, auch wenn das Ganze hier und da ein wenig eintönig (aber nicht langweilig!) ist.
Born to Loose sind SYSTEMO wirklich nicht. Und ob die drei Berliner Jungs wirklich Pornostar werden wollen, weiß ich nicht. Meinetwegen dürfen sie gerne weitere CDs veröffentlichen. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.
Review von Thorsten
Systemo – Song-Snippets „Zehne Verdauen“
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