Smarslies – Abenteuer

Smarslies stürzen sich ins „Abenteuer“.

Nach dem Debüt „Blumenpunk“, das schon ein paar Jährchen her ist, haben die Jungs von Smarslies das Punkblümchen frisch gegossen und herausgekommen ist eine ordentliche Pflanze.

Na, keine fleischfressende Pflanze, denn ganz so bissig sind die drei Jungs aus Lindlar dann doch nicht.

Sie versetzen uns aber zurück in ein zeit als noch CDs auf Kassette überspielt wurden und man sich fragte, ob jetzt die 45 Minuten Spielzeit ausreichen, die ganze CD zu kopieren.

Das würde hier tatsächlich hinhauen, denn die sechszehn Songs (inklusive der Bonusstücke von der EP „Enthirnungsgefahr“) vereinnahmen eine Spielzeit von 43:22 Minuten.

Passt also.

Apropos kopieren. Ja, man erinnert sich oftmals an die großen WIZO. Jedenfalls merkt man, dass die Smarslies Fans der Band von Axel Kurth sind.

Der Opener „Abenteuer“ ist ein guter Song. Kein Knaller, aber geht schon in die richtige Richtung. Spätestens bei den ersten Akkorden von „Punkrock und Bier“ muss ich an WIZO denken. Vom Text her zwar etwas platter, aber schöner 90er Jahre Funpunk.

Die Band schaut sich auch nicht, andere Musikrichtungen anzuchecken und bringt mit „Ökomädchen“ eine Reggae-Nummer, die man nicht ganz ernst nehmen kann, aber dazu ist das Stück auch nicht gedacht. Es soll halt Spaß machen.

So gibt es noch einige positive Momente, die mir hier gefallen. Ich muss tatsächlich oft grinsen. Viele Themen wurden schon oft abgearbeitet und so haben auch die Smarlies Spaß daran, mit „Das Wochenendlied“ dieses abzufeiern. Das Stück klingt etwas holprig und auch das „Ohhhohh“ finde ich nicht mehr ganz so passend. Gut, dass die Band dann mit „Sonntag“ und einer sehr langsamen Nummer das „Wochenendlied“ etwas vergessen macht. „Sonntag“ ist tatsächlich gut und macht Spaß. Klar geht es hier darum, dass man sich nur sehr schwer auf den Beinen halten kann und sich fragt was denn passiert ist. Doch an den Refrain dieses Songs kann man sich sicher erinnern.

Zum Abschluss des Albums folgen noch Songs der oben erwähnten EP.

Von der Aufnahme klingen diese etwas schwächer, sind aber eine nette Zugabe.

Insgesamt muss man sagen, dass es jetzt nicht die Punkplatte ist, die man als Referenz sehen sollte. Es gibt aber viele gute Ansätze und man merkt, dass die Band Bock auf das hat, was sie da macht. Die Produktion könnte etwas mehr Druck und auch die Songs könnten an manchen stellen noch eine Überarbeitung vertragen. Nichtsdestotrotz ist es ein Album für Liebhaber der Funpunkwelle der 90er Jahre und tatsächlich hätten zu dieser Zeit sicher einige das Album auf Kassette überspielt.

Wenn ihr auf lockeren Funpunk steht, wie ihn die Abstürzenden Brieftauben, Die Arbeitslosen Bauarbeiter etc. spielten und spielen, dann könnt ihr hier mal reinhören.

Das die Jungs Fans von WIZO sind, erkennt man natürlich auf dem Bandfoto, aber auch an dem ein oder anderen Gitarrenlauf.

Ganz ordentliche Scheibe aus einem Genre, das früher deutlich stärker vertreten war.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 22. März 2021 veröffentlicht.

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