Sehnsucht – Schicksalsreise

Mit „Schicksalsreise“ liegt uns das Debüt-Album der 2017 gegründeten Band SEHNSUCHT vor. So ganz grün hinter den Ohren sind die vier Jungs aber nicht, da sie bereits von 2007 bis 2017 in der Band Bremsspur aktiv waren und dort auch Tonträger veröffentlichten.

Die Band spielt laut Homepage „tiefgründigen Punkrock – mit Einflüssen aus dem Metal, Postrock, aber auch Poprockbereich“ und teilte die Bühne bereits mit Szene-Größen wie Kärbholz, Wilde Jungs, Rogers und den Kneipenterroristen. Ich vermute bei der vorliegenden CD also durchaus brauchbaren Punk – bzw. Deutschrock.

Nur wenige Tackte und es zeigt sich: Meine Vermutung hat sich bestätigt! Das feuert hier direkt mal los.

Auch wenn viele Bands sich den „Whooo Whooo“ – Teil gerne für den Refrain aufsparen, sind die Jungs von SEHNSUCHT nicht so knausrig und hauen den nach einem kurzen Intro direkt mal lautstark raus. Das erinnert mich ein klein wenig an „Zurück zum Beton“ von den Broilers. Es rockt einfach und geht gut nach vorne. Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht sollte ich doch noch eine Flasche Bier mehr kaltstellen…!?

Ich festige diese Meinung nachdem ich die folgenden Songs gehört habe. Das macht Spaß und ja, das schreit förmlich nach einem kühlen Bier… Ich war bei den Konzerten nicht dabei, aber ich bin mir sicher, dass SEHNSUCHT es zumindest in den Refrains schaffen, die Halle in eine schwitzende Masse zu verwandeln.

Bei „Herz und Verstand“ möchte ich nicht nur die Stimme des Sängers loben, sondern auch den Text, der hier besungen wird. „Wir besiegen den Hass mit Herz und Verstand.“ Guter Text!  Schöne Stellungnahme!

SEHNSUCHT positionieren sich und das finde ich gut so. Nach „Herz und Verstand“ wird bei „Ich breche aus“ der Fuß etwas vom Gaspedal genommen. Das Lied ist anders und es nimmt mich vor allem musikalisch in den Bann. Der Text ist eigentlich gegen alles. … Das kann auch man so mal bringen. Der Song macht Laune und die variable Stimme des Sängers beeindruckt hier.

Das folgende „Frei Sein“ erinnert mich kurz an die BRDigung. Schönes Gitarrenspiel. „Schicksal“ … Schon beim Namen und den ersten Klängen war mir klar, was jetzt kommt.

Es ist die Mitte der CD und SEHNSUCHT gehen kurz komplett runter vom Gas. Dafür wird dann aber nach 38 Sekunden ordentlich hochgeschaltet. Hoffentlich macht das der Motor mit. Der Song drückt bis zur letzten Sekunde und ich hätte mir noch eine ruhigere Passage gewünscht.

Die folgt zwar dann mit „Bis du stirbst“ doch hier stottert der SEHNSUCHT-Motor ein wenig. Diese Ballade ist doch etwas zu aufgesetzt. Überhaupt nicht mein Fall. Vielleicht fehlte den Jungs einfach nur ein bisschen Treibstoff!?

Dieser wird im Song „Kellner bitte noch ein Bier“ bestellt und das macht hier auch wieder ordentlich Spaß. Ich zumindest tappe an den Kühlschrank.

Mit „Wo geht die Reise hin“ beenden SEHNSUCHT ihre Schicksalsreise.

Ich trinke einen Schluck und frage mich, wo denn nun die (Schicksals)Reise für die Jungs hingeht!? Für ein Debütalbum ist das ganze wirklich ordentlich. Man merkt die Erfahrung und auch die Professionalität, mit denen die Jungs spielen.

Es fehlt vielleicht ein wenig das Besondere, das die CD von anderen Deutschrockbands abhebt …ich sage trotzdem Prost und macht was draus.

Review von Thorsten

Sehnsucht – Kellner bitte noch ein Bier

Dieser Artikel wurde am: 3. März 2018 veröffentlicht.

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