Schüchtern – Luft nach unten

„Wir sind Schüchtern“, so hieß das Debüt der sympathischen Band aus Ober-Olm.

Irgendwie habe ich das Debüt viel zu spät entdeckt, aber das neue Album habe ich mir so früh es ging reingezogen.

Und „Wir sind Schüchtern“ passt auch nicht mehr zu den drei Jungs, denn spätestens mit dem neuen Album merken sie, dass noch ganz viel „Luft nach unten“ ist.

Und tatsächlich servieren sie uns in zwölf Songs, die ein Spielzeit von 49:54 Minuten einnehmen, einiges an Textzeilen, die der Ironie des Titelstücks folgen.

Ganz großes Kino, was da in schönen Melodien, die an Kapelle Petra erinnern, dargeboten werden.

Spring Schon“ als zweiter Song geht direkt in die richtige Richtung. Klar Stellung bezogen und den Menschen, die aufgrund bestimmter (politsicher) Einstellungen zu Nahe am Abgrund tanzen, einfach mal den Tipp „Spring schon“ mitgeben. Starke Nummer, die zudem noch äußerst rockig daherkommt.

Das „Gendersternchen“ beschäftigt sich unter anderem mit Fußballspieler*innen, die halt in der Halle spielen müssen. Auch eine starke Nummer, über die man lachen muss.

Ja, das Lachen kommt nicht zu kurz, denn auch die „Ballade von der falsch eingeräumten Spülmaschine“ zeigt, dass die Jungs ihren Humor keinesfalls verloren haben.

So wurde in der Corona-Zeit, der „Folk Rock Song“ eingespielt, von dem es auch ein Video zu bewundern gibt. Das Tough Magazine berichtete.

Und das Schüchtern nach vorne denken und sich auch weiterentwickeln wollen, zeigen sie an der besuchten Fortbildung, die in „Altmodisch“ besungen wird.

Auch wenn in diesem Stück da angedeutet wird, dass die Texte der Band zu lang sein könnten, muss ich hier widersprechen, denn die Texte sind es tatsächlich, die neben den starken Melodien, den Hörer*innnen (ha, hier mit original Gendersternchen) ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Ja, ein starkes Album, bei dem ich auch noch Stücke wie „Vielleicht vielleicht“ und auch „#8b4513“ herausstellen möchte.

Schüchtern müssen mit diesem Album nicht mehr schüchtern sein.

Ein deutschsprachiges Werk irgendwie zwischen Pop, Rock, Punk, Alternative, Indie mit Anleihen an Bands wie Kapelle Petra aber auch mit Wortwitz, der den frühen Ärzten nahekommt.

Sehr starkes Ding, das ich gerne höre.

Zudem verpackt im schönen Digipack mit Erläuterungen zu den Songs.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 7. Januar 2021 veröffentlicht.

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