Rodi ist die Stimme der Band 100 Kilo Herz.
Mit seinen Jungs hat er in den letzten Jahren einige Clubs ganz schön zum Kochen gebracht.
Meist mit Songs, die nach vorne gehen und getanzt werden können und wollen.
Aber Rodi kann auch anders.
Leise – textbasiert.
So hat er schon vor einige Zeit mit „Anfang“ eine EP rausgebracht, die ich etwas zwiegespalten aufgenommen habe.
Nun war ich gespannt, wie es denn hier weiter geht.
Mit „Brüche“ legt Rodi wieder eine EP vor, die fünf Akustik Punk-Nummern enthält und dabei auf eine Spielzeit von 15 Minuten kommt.
Und diese Songs wirken diesmal tatsächlich mehr bei mir nach als das Debüt.
Textzeilen wie „Komm mit mir mit, wenn du heut Tränen brauchst“ bedrücken, aber sind auch stark, um uns selbst zu hiterfragen. „Ein Mund, der laut schreit“ hören wir im selben Song. „Fast nichts was schön ist“ heißt dieser und bleibt gerade wegen des zweistimmigen Gesangs im Ohr. Eine gute Nummer.
Stark auf der Scheibe ist auch das Muff Potter-Cover „Gute Aussicht“. Anspieltipp.
Ein zweite Gaststimme mit Borsti Ukulaila haben wir im Stück „Wo du jetzt bist“. Auch das eine Geschichte über das Leben – das uns jeden Tag weiterschiebt – die gehört werden will.
Was ist aber eigentlich mit dem Titel-Stück? Dieses nennt sich „Brüche“ und entpuppt sich sicher als ein Wegweiser, wo Rodi mit seinem Soloprojekt hinwill.
„Zuhause ist da wo dein Herz ist“ singt er. Und da muss man den Daumen doch nach oben heben. Rodi überzeugt mich hier mit seinem zweiten Solo-Output deutlich mehr als mit der ersten EP.
Sicher hat er neben seinem 100 Kilo Herz ein kleines weiteres Zuhause gefunden.
Akustik-Punk steht ihm und ich freue mich da auch auf ein Album.
Leider sind sehr viele traurige Stücke drauf, aber das ist wohl auch beabsichtigt.
So passt es nicht ganz zum Frühling und Sommer, aber hey, im Herbst höre ich das immer noch.
Ein guter Weg, den Rodi hier beschreitet, indem er vielen Empfindungen über die Akustik-Gitarre den Weg in die Welt zeigt.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
Review von Thorsten
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