Eine Razzia am Rande von Berlin.
Na beinahe.
Razzia sind zurück und die Deutschpunk Legende, die nun schon ihr 40-jähriges Bestehen (die ein oder andere Unterbrechung war dabei) feiert, liefert mit „Am Rande von Berlin“ ein neues Werk ab, das uns 14 neue Razzia-Songs in einer Spielzeit von 55:17 Minuten beschert.
Und was soll ich sagen.
Nach so langer Wartezeit auf ein Album, geht man sicher mit Vorbehalten an eine neue Veröffentlichung, doch diese Vorbehalte werden bereits mit den ersten Klängen verschwunden sein. „Nitro“ tönt aus den Boxen und man spürt eine Bedrohung aber irgendwie eine Aufbruchstimmung „Am Rande von Berlin“. Ein sehr gutes Intro.
Mit langsamen Gitarrenklängen startet „Nicht in meinem Namen“ und was soll ich sagen. Meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Wie immer den Nagel auf den Kopf getroffen und eine klare Aussage zur heutigen Gesellschaft. Rockt das Teil.
Deutlich düsterer dann „Am Rande von Berlin“. Der Titeltrack ist das kürzeste Stück auf der Scheibe aber das Teil bleibt nicht kurz, sondern lange im Gedächtnis. „Ich liebe diese Nächte am Rande von Berlin“ singt Raja und es nimmt einen mit.
Weitere Highlights auf dieser Scheibe sind Songs wie „Ein Hauch von Wandlitz“ bei dem mitgeteilt wird, dass Razzia niemals bei der Stasi sondern immer beim Widerstand waren. Und das nimmt man ihnen immer noch ab.
Mit „Wer die Märchenstunde stört“ zeigen Razzia, dass sie auch im Midtempo-Stil wunderbar anklagen können. Auch hier alles richtig gemacht.
Auch „Lauf Junge Lauf“ als sehr langsam und melancholisch und für mich ein Höhepunkt, der einen mitlaufen lässt.
Mit „Rezeptur der Angst“ schließt das Album und ich muss sagen, dass Razzia genau dort weitermachen, wo sie vor 40 Jahren angefangen haben. Gute Songs, die mitnehmen, bedrücken und den Weg weisen wollen.
Eine gute Scheibe und ein Comeback, dem man Beachtung schenken sollte.
Review von Thorsten
Razzia – Am Rande von Berlin
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