“Gut Ding will Weile haben” – Die Kronacher Band PYRA released am 01.04.25 ihr erstes Album “The Bible Of Rock – Chapter One (It’s A Great Thing On Earth)“. Das Album wird als CD und auf allen Streaming Plattformen erhältlich sein. PYRA – Produce Your Rocking Arts – ist eine Hardrock-Band aus Kronach, die im Jahr 2015 gegründet wurde. Alle Bandmitglieder haben bereits früher in anderen Bands gespielt und sich als neue Formation zusammengefunden. Die Band besteht aus den Mitgliedern Markus „Magges“ Appelius (Vocals), Christian Höfner (Drums, Vocals, Keyboard), Jan Stein (Guitar, Vocals, Drums), Tim Förtsch (Guitar) und Uwe „Schnapper“ Buckreus (Bass). Das erste Album der Band enthält 14 mitreißende Songs, bei denen die hochveranlagten musikalischen Künste der Bandmitglieder voll zum Zuge kommen.
Tracklist:
- Rock And Roll
- Energy of Being
- V8
- Power Back
- Turn Around
- Loving Is In This Family
- Be Aware
- Needful Things
- Paradise
- My Name Is Hate
- Come Back
- Fuck You
- Revolution
- Rocking Inside
Den Start des Albums übernimmt der Titel „Rock And Roll“, dessen Takt einen direkt mit reinzieht. Der Song, eine Ode an den Rock ‚n‘ Roll, spendiert aus seinem Refrain auch dem Album den Untertitel „It Is A Great Thing On Earth“ und leitet super in das Album ein. Man kann die Füße eigentlich gar nicht stillhalten, es geht einfach nicht. Der Song sprüht vor Spaß und Freude. Hinzu kommt gegen Ende des Songs ein Gitarrensolo allererster Güte, was die Herzen von Freunden des guten alten Rock ‚n‘ Rolls definitiv höherschlagen lässt.
Anschließend geht es weiter mit dem Song „Energy Of Being“, welcher die Hüften sofort nach wenigen Sekunden weiterkreisen lässt. Der Text handelt von einem Tag, an dem einen einfach alles gelingt. Es kann einem einfach nichts Negatives passieren. Es läuft einfach. Musikalisch ist hier kein Gitarrensolo enthalten, sondern ein mitreißendes Bass-Solo, bei dem man im Sitzen einfach nur die Füße mitwippen muss. Man kommt da auch gar nicht drum rum. Es passiert einfach. Das ist die „Energy of Being“!
Beim nächsten Song wird bei Live-Auftritten der Band direkt am Anfang mal der Mikrofon-Ständer hochgehalten, an dessen Boden sich ein Muscle-Car-Lenkrad befindet. Der Titel des Songs: „V8“. Im Song selbst geht es um die Freiheit, was einem ein V8-Automobil verspricht. Es geht um die Leidenschaft, die man für solch Karossen aufbringen muss. Passend zum Thema „Rock ‚n‘ Roll“. Der Song selbst hat ein sehr hohes Tempo. Es kommt einem vor, als wenn man in einem Muscle Car einfach auf die Pedale drückt, um dadurch alles um einen herum für den Augenblick zu vergessen. Den Abschluss des Titels macht ein klirrendes Gitarrensolo, was einem vom Trip wieder auf Normalbetrieb zurückholt.
Weiter geht es mit „Power Back“, einem derb dreckig gespielten Hardrock-Song. Es geht darum, dass man nur einen kurzen Schritt davor ist, wieder die Kraft zum Leben zurückzugewinnen nach einer harten Phase des Lebens. Auch, wenn man am Boden liegt. Man steht einfach auf und macht weiter! Das verraten u.a. auch die Schlusszeilen „But why did you say it’s all over? Why did you say your soul’s burned out? You need one step to win the power back!”.
Jetzt wird es funkig und rockig zugleich. Der nächste Song „Turn Around“ beginnt. Der Text handelt darum, dass man seine Zeit nicht vergeuden sollte. Man sollte nicht so viel Zeit vor dem Smartphone rumhängen. Isolation bringt einen nicht weiter im Leben. Man muss einfach rausgehen und das finden, worauf man Bock hat. Vielleicht muss es auch mal „Bang your head and find the secret“ sein. Egal was, tu einfach irgendwas Sinnvolles!
Beim nächsten Stück wechselt der Drummer, Christian Höfner, die Drumsticks mit den Tasten seines Keyboards. Jan Stein hängt die E-Gitarre an den Ständer und nimmt an den Drums Platz. Es ist Zeit für „Loving Is In This Family“. Die Keys ertönen und man wird sofort in eine träumerische Stimmung versetzt. Inhaltlich geht es darum, dass auch wenn man mal im Leben einsam ist, man sollte sich einfach an die gute alte Zeit zurückerinnern. An die guten Tage, wenn man von seinen Eltern oder geliebten Menschen einfach mit Liebe nur so überschüttet wurde. Zeiten, an die man immer gern zurückblickt. Dann findet man auch wieder die Kraft, um aus dem Tal rauszukommen, in dem man sich gerade befindet. Der Song bietet ein krachendes Drum-Solo, was einen richtig wachrüttelt und durchschüttelt. Abschließend gibt es noch ein kleines Keyboard-Solo obendrauf und man fühlt sich wieder frisch, atmet kurz tief durch und ist bereit für all das, was noch kommt.
Der nächste Song stellt einen emotionalen Höhepunkt der Band bei Live-Auftritten dar. Magges holt sich seine Frau ans Mikrofon und schmettert „Be Aware“ im Duett auf das Parkett. Der Song ist eine Liebeserklärung des Songwriters Magges an seine Frau. Eine Bonny & Clyde Nummer – „It is you and me for an eternity”. Auch im aufgenommenen Titel hört man die Frau des Sängers im Hintergrund mitsingen. Es wird einem auf jeden Fall warm ums Herz, während man sich den Track anhört. Die Liebe wird, ausgehend von zwei Personen, auf alle übertragen – „We are all a family, here“.
Im nächsten Track „Needful Things“ geht es in eine düstere, zwielichtige Ecke. Es geht um Massenkonsum, Drogen und andere fadenscheinige Dinge, die einen im Leben begegnen können. „Needful Things“ ist ein fiktiver Shop, der all solche Dinge bietet. Aber Obacht, der Teufel steckt im Detail!
Anschließend bleibt die Band in der zwielichtigen Ecke mit dem neunten Song „Paradise“. Anders als der Titel vermuten lässt, geht es aber hier nicht um das verheißungsvolle Land, den Himmel, sondern es ist eine Erzählung aus der Sicht des Teufels. Der Song vermittelt einem eine Grundstimmung, so dass er auch aus einem sehr düsteren Musical entstammen könnte, bei dem es um Tod und dem Leben danach geht.
Weiter geht es mit „My Name Is Hate“. Es geht um Hass auf unserem Planeten im Allgemeinen. Es wird die Frage in den Raum geworfen, warum es so viele qualvolle Schmerzen da draußen gibt. Keiner hat eine Antwort auf diese Frage. Jedenfalls beim abschließenden Gitarren-Solo muss einfach der „Head gebangt“ werden, um nochmal auf „Turn around“ zurückzukommen.
Im nächsten Track „Come Back“ geht es um Fernbeziehungen. Es geht um die unsäglichen Qualen, die eine weit entfernte Liebe, auslösen können. Aber egal wie schwierig es auch ist, starke Liebe übersteht solche schweren Zeiten und die Liebe wird nie enden.
Nun kommen wir zum 12ten Song des Albums „Fuck You“. Ein Abriss-Song, wie er im Buche steht. Der Titel hätte auch der krönende Abschluss des Albums sein können. Aber nach Massenkonsum, Drogen, dem Tod, Hass und Fernbeziehungen braucht man einfach etwas, um über all das hinweg sehen zu können. Und da passt die Message „Fuck You“ mit ekstatischer, ausgelassener Euphorie, wie die Faust aufs Auge. Dieser sozialkritische Track lässt einen alles egal sein. Man will nur feiern und alles abreisen mit hocherhobenen Mittelfingern.
Auch im vorletzten Song „Revolution“ geht es sozialkritisch weiter. Man hört wieder die Klavierkünste bzw. die flinken Finger von Christian Höfner zu Beginn. Dann setzen die Gitarren ein und man ist direkt ein gegroovt in eine revolutionäre Stimmung. Man sollte sich nicht auf die Medien oder die Politik verlassen, sondern das Heft lieber selbst in die Hände nehmen.
Zum goldenen Abschluss hat die Band den Titel „Rocking Inside“ gewählt. Die Band feiert den Rock ‚n‘ Roll und sich selbst. Sie erzählen von Höhen und Tiefen, die die Band PYRA erlebt und überlebt hat. Es hat definitiv lange gedauert bis zum ersten Album. Die Zeile „There is rocking inside of the PYRA“ trifft auf jeden Fall voll ins Schwarze. Denn das ist definitiv Gesetz!
Insgesamt ist das Album sehr rund geworden und fängt die Livestimmung der Band super in Bits und Bytes ein. „Die Bibel des Rocks“ erzählt von Geschichten aus dem Leben in all seinen Höhen und Tiefen. Das lange Warten auf das erste Album hat sich auf jeden Fall gelohnt! Man möchte unbedingt wissen, wie es im „Chapter Two“ des Buches weitergeht…
Review con Cris Kilper.
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