Platzverweis veröffentlichen mit „Keine Revolution“ ihr neues Album. Es enthält 13 Titel, hat eine Spielzeit von 38 Minuten und erscheint bei Sunny Bastards.
5 Jahre hat es gedauert, bis es endlich neue Songs von Platzverweis zu hören gibt. Das Vorgänger-Album „Bis der Vorhang fällt…“ fand ich richtig gut und somit war ich gespannt, was die Musiker uns dieses Mal bieten würden.
Nach einem kurzen Intro geht es dann mit „Triebe in dir“ los und es gibt genau das, was man hören will: Punkrock! Die markante Stimme von Frontmann Pittner frisst sich direkt in den Gehörgang und zusammen mit den Instrumenten wird das erste Ausrufezeichen gesetzt. Auch „Unser Abend“ macht richtig Bock und wenn das Schlagzeug einsetzt gibt es auch den ersten Gänsehaut-Moment!
Man hört die totale Spiellaune bei jedem Song heraus und merkt, dass auch die Jungs mächtig Bock haben. „Wahnsinn!“ knallt genauso aus den Boxen und unterstreicht nochmal alles. „Nebel alter Tage“ bricht dann ein wenig aus, denn in den Strophen wird dann etwas höher gesungen als sonst – textlich geht es um die Band und ihre niemals endende Geschichte.
Apropos Texte, hier gibt es viele Themen, die die Band behandelt – von dem Menschen, den man niemals ändern kann, über Freundschaft bis hin zu vielen alltäglichen Dingen. Aber nichts ist hier 08/15 – alles mit Sinn, Verstand und Tiefgang.
„Ein neues Jahr“ kennt man bereits und ist sozusagen der Opener für ein neues Jahrzehnt und ein neues Platzverweis-Kapitel. Ein ruhigerer Song ist „Verlassene Häuser – Leere Tresen“ und hier muss ich direkt auf Repeat drücken – einfach ein toller Song, der mich gepackt hat.
„Ich weiß alles“ geht raus an alle Besserwisser und Klugscheisser in dieser Welt, die denken, dass sie sie retten können. „Mein zweites Gesicht“ handelt von den Personen, die eben nicht mit dem Mainstream gehen, sich nicht anpassen wollen und einfach mal etwas „anders“ sind alles alle anderen.
Im Song „Alte Schätze“ wühlen die Musiker in der Vergangenheit herum und denken an all die schönen Geschichten, die man niemals vergessen möchte. „Rausch“ haut mich nicht ganz so vom Hocker, wie die anderen Songs, auch wenn der Refrain direkt mitgesungen werden möchte. Der Titeltrack „Keine Revolution“ dafür umso mehr; hier gibt es einen starken Text, eine tolle Melodie und einfach alles das, was der Punkrocker gerne möchte.
Den Rausschmeißer gibt es denn mit „Warte auf uns“, der nochmal klarmacht, dass Freundschaft zwischen Band und Fans wichtig ist – dieser Song ist eventuell auch akustisch eine gute Möglichkeit, einen Konzertabend zu beenden.
Platzverweis haben sich 5 Jahre Zeit gelassen und das völlig zurecht – denn wenn man nach so einer Zeit so ein tolles Album bekommt, wartet man gerne. Das Jahr(zehnt) fängt also sehr stark an und Platzverweis legen somit vor – ich lass die Songs nochmal laufen und gebe der Band alles, aber garantiert keine rote Karte. Weiter so!
Neben der CD gibt es das Album auch (zum ersten Mal) als LP und sogar als streng limitiertes Unikat – hier sollten Fans flott sein.
Review von Florian
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