Politisch, rotzig, motzig: NoRMAhl sind zurück. „Friede den Hütten – Krieg den Palästen“, das erste Studioalbum nach 10 Jahren, erschien am 10.04.2015. Auf 12 Songs, 6 davon selbst geschieben, 6 Coversongs (z. B. Reinhard Mey, Hannes Wader) rechnen Lars, Mick, Manny und Scobo mit Polizeiwillkür, Politik und Gesellschaft ab. Dazu hat die Band wohl gerade jetzt auch einen sehr persönlichen Grund, nachdem letztes Jahr Songs der Band, die mehr als 30 Jahre alt sind, jetzt noch nachträglich auf dem Index landeten. So provozieren und pögeln die 4 Deutschpunker aus Winnenden wie seit bereits 35 Jahren, und die stätige Fanbase zeigt, dass die Band ihren Weg gefunden hat und nichts mehr beweisen müssen.
Die 12 Songs sind inhaltlich einfach und einprägsam verbunden mit rhythmischen und einschlägigen Melodien. Allerdings ist das Album für mich jetzt nicht unbedingt die Punkrock-Perle des Jahres, sondern eher Musik zum Nebenbeihören. Wenn man nicht auf den Text achtet, könnten die Songs ebenso von einem Kinderalbum von Reinhard Lakomi oder Reinhard Mey stammen, es fehlt der Druck, das „gewisse Etwas“. Spannend sind aber die punkigen Coverversionen der normal eher leisen Songs, besonders „Narrenschiff“. Für NoRMAhl-Fans ein schönes Album, für alle anderen mal ganz interessant, aber kein Must-have.
Review von Stefanie Kreft
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