„Bei NOFX bekommt man genau das was man erwartet.“
Genau diesen Satz konnte ich jahrelang bei beinahe jedem Album anwenden. Doch im Jahr 2021 ist irgendwie alles anders. Ob Corona hier auch am Werk war?
Jedenfalls ist das NOFX-Album doch anders ausgefallen, als ich es mir vorgestellt habe.
Prinzipiell nicht schlecht, aber mir fehlen irgendwie die Hymnen auf diesem Werk, das tatsächlich nur zehn Songs in einer Spielzeit von 36:23 Minuten präsentiert.
Sind wir mal ehrlich, es muss da doch was faul sein!?
Denn auf den Meisterwerken der Band um Fat Mike schaffen die Jungs mindestens fünfzehn Songs in dieser Spielzeit.
Nun, was ist anders? Das Risiko vielleicht? Ja, denn tatsächlich riskieren sie hier etwas.
Meiner Meinung nach ein Stückchen mehr als bei anderen Alben.
NOFX versuchen hier anderen Musikstilen deutlich mehr Einfluss zu geben als bei den Vorgängeralben.
Mit „The Big Drag“ gehen die Jungs dermaßen langsam zu Werke, dass es mich beinahe an die Zeit erinnert, als die Batterien meines Walkmans langsam leer wurden und die Songs in halbem Tempo abgespielt haben.
Naja, einen flotten Einstieg habe ich mir anders vorgestellt.
„I Love You More Than I Hate Me“ holen mich aber wieder ab. Da ist Fat Mike so wie wir ihn kennen. Ein guter Punkrocker. Noch nicht die Vollgasnummer, aber ein schöner Ohrwurm.
Gleiches gilt für „Fuck Euphemism“. Auch das ein gutes Stück.
Aha, das Album nimmt Anlauf.
Leider wird dieser dann durch „Fish in a Gun Barrel“ ausgebremst.
An sich ist der Song OK, aber wir waren doch jetzt gerade so schön auf der Tanzfläche und müssen hier nun – etwas gelangweilt – Bier holen.
Danach holen die Jungs wieder aus und bringen mit „Birmingham“, sowie dem eigenen Cover „Linewleum“ die Fans zurück.
Auch „My Bro Cancervive Cancer“ ist eine starke Nummer.
Danach biegt das Album auf die Ziellinie ein und auch hier finde ich nicht alles gut. „Grieve Soto“ zum Beispiel rauscht irgendwie an mir vorbei.
Interessant finde ich die langsame, mit Piano unterstützte „Your Last Resort“-Nummer.
Insgesamt ein Album, das ich mir nicht so oft anhören werde. Für 2021 ist ja noch ein weiteres Album angekündigt und ich hoffe, die Jungs kommen zu Altbewährtem zurück.
Insgesamt ein ordentliches Album, aber keines das mich gefangen nimmt.
Review von Thorsten
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