Nancybreathing – Awake

Volle Dröhnung Nu-Metal aus NRW. NANCYBREATHING melden sich mit ihrem neuen Album „Awake“ zurück und es beginnt etwas verstörend.

Der erste Titel „Awake“ erinnert mich an eine Spieluhr. Schaut man sich das dazugehörige Cover an, könnte es auch perfekt aus einem Horrorfilm stammen. Nach einer Minute wird man aber erlöst und bekommt ein Feuerwerk aus fetten Bass und Gitarrensounds um die Ohren geballert. Die teils ruhigen Passagen erinnern mich sehr an die besten Zeiten von Linkin Park. Chor (Leadsänger) hat das gleiche Talent wie der verstorbene LP-Frontmann Chester Bennington: an den richtigen Stellen den passenden Break setzen und einen atemlos begeistern.

Dies kommt auch im nächsten Song „World On Fire“ zum Einsatz. Hier muss ich allerdings sagen, dass es mir am Ende zu viel des Guten ist. „Too Marry“ ist für mich, als Schlagzeugliebhaberin, ein wahres Fest für meine Ohren. Eins der wuchtigen Songs ist eindeutig „Inner Emptiness“. Das merkt man auch an Chor´s Stimme, die besonders am Anfang an Kraft verliert. Fängt sich aber relativ schnell wieder und mutiert zu meinem kleinen Favoriten. Wenn Musiker bis an ihre Grenzen gehen und man jede Anstrengung im Song hört, verdient es Applaus. Vor allem, wenn man zum Schluss vom Schlagzeuger Assim grade zu Schüsse aus den Drums abbekommt.

„Hush“ beginnt ebenfalls sehr ungewöhnlich. Man erwartet eigentlich, nach der dumpfen Einlage von Chor, ein bahnbrechendes Chaos. Es bleibt aber ruhig. Nur der reine Gesang von Chor begeistert wieder einmal.

NANCYBREATHING´s Talent die richtigen Breaks einzusetzen, kommen in „Groundhog Day“ wieder zum Vorschein. Ich musste mir diesen Song mehrfach anhören – einfach nur genial umgesetzt.

Und schon kommt der letzte Titel aus „Awake“ dran. „Safe This Life“ nimmt wieder den roten Faden des Albums auf und es fast schon schade, dass es das Ende ist.

„Awake“ erinnert mich bis zum Schluss an Linkin Park und teils auch an Sevendust und Dope.  Textlich mitten aus dem Leben, nahezu perfekte Breaks, fetter Bass, wummernde Drums und gesanglich absolut passend. Wie ein guter Whisky, nur nicht zu lang im Fass gelagert. Aber immer noch ein Genuss und wärmstens zu empfehlen.

Review von Sarah

Nancybreathing – World On Fire

Dieser Artikel wurde am: 4. Juli 2018 veröffentlicht.

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