Mindrawler – Lost Orbiter

„Drückender, kalter Sound“

Mindcrawler aus München präsentierten am 6.11.2020 die Vinylversion ihres im Frühjahr erschienenen Albums „Lost Orbiter“.

Ein Stoner Doom-Album, das nicht nur eintönige Düsternis liefert, sondern auch hier und da mit den Genregrenzen bricht.

Psychedelic Rock, Stoner und Doom mit spacigem Sound, atmosphärischen Vocals mit dem typsischen Hall und messerscharfe Soli. Das ist doch mal ein Sound, den man sich bei klirrender Winterkälte auf den Plattenteller legen kann.

In „Bigfoot Walk“ hat man einen sehr Stonerdoom-typischen Sound, auch passt der Titel sehr gut zum Song. Stampfen und gemächlich trottet er vor sich hin – was hier als positiver Aspekt zu betrachten ist, denn mir taugt das ziemlich. Der ab ca. 3 Minuten folgenden zum Kopfschütteln animierte Part rüttelt dann nochmal wach und bringt auch wieder Schwung in die Sache.

„Red Dunes“ würde ich ich auf jedenfall als Anspieltipp nennen. Denn gerade dieser Track sticht wirklich hervor. Das bringt echte Abwechslung in die sonst oft monotone Welt des Stoner Doom.

Hier wird auch auf zu viel Effekt auf der Stimme verzichtet, so dass man zum einen den Text gut versteht und auch die Gesangkünste besser bemerkbar gemacht werden. Cleaner melancholischer Gesang wechselt sich geschickt mit etwas kratzigerem Sound ab, immer an der richtigen Stelle.

„Trappist-1“ als reines Instrumental haut richtig rein, das hab ich anfangs nicht erwartet, vom groovigen schnellen, mit schön räudigen Wawa-Effekt, geht’s direkt in den Stonerdoomkeller.

Taktwechsel par excellence.

„Dead Space“ beginnt im Intro auch erstmal Instrumental und lässt uns zu Beginn eine Sprachmemo hören. Leider kann ich nicht sagen, ob der Titel des Stücks und die Nachricht mit dem gleichnamigen Film, Game oder Buch zu tun haben. Sei es drum. Jedenfall haben wir hier einen großartigen Sound, zu dem man einfach mal die Augen schließen sollte und genießen kann.

Fazit: Guter Stonerdoom ist selten, da man eben oft das gleiche hört. Bei Mindcrawler, finde ich persönlich, sollte man sich durchaus mal die Zeit nehmen, ein paar mal öfter hin zu hören. Geile Scheibe.

Review von Pascal

Dieser Artikel wurde am: 15. Dezember 2020 veröffentlicht.

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