Michael Malarkey – Graveracer

Zeit für Gefühle! Zeit für Zeit! Letztere sollte man auf jeden Fall im Gepäck haben, wenn man sich durch das Album „Graveracer“ vom Schauspieler und Singer-Songwriter Michael Malarkey durcharbeiten möchte. Es beinhaltet 10 Songs, die durchschnittlich um die 5 Minuten Länge vorweisen. Eigentlich gar nicht so viel insgesamt, aber die Songs sind quasi durch die Bank alles sehr langsame Lieder, die größtenteils an Balladen grenzen. Das einigermaßen tanzbare Intro vom Song „Shake The Shiver“, erscheint mir hier als eine der wenigen Ausnahmesituationen auf dem Album. Da lob´ ich mir doch eher die Namensvetter mit etwas mehr Funk in den Knochen – Michael Oertel zum Beispiel!

Na klar – Ruhige Popmusik, auf sanfter Gitarre vorgetragen, ein offenbar sehr begabter Sänger und eine durchaus saubere Produktion. Für das einfache, stressempindliche Ohr, oder für die Situationen im Leben in denen man die Ruhe wertschätzt, ist das hier genau der richtige Soundtrack. Verwegen gesungene Texte, unter Anderem über die inneren Gefühle des Menschen, über die Liebe und den Tod.  Schön dabei: Die Vielzahl der Instrumente und Sounds, die hier verwendet werden. Man macht vor dem Einsatz von Synthesizer, Bongo-Trommeln und Chorgesängen keinen Halt. Das und noch etwas mehr – Alles mal dabei, selbstverständlich fehlerfrei und perfekt gemischt. Eine dunkle, leicht dystopische Nuance zeichnet fast alle Songs aus, eher also die düstere Art, anstatt der fecht-fröhlichen.

Offenbar hat man es bei dem Künstler mit einem Schauspieler zu tun, der seinen bisherigen Höhenflug durch das Mitwirken in der Serie Vampire Diaries bewerkstelligen konnte, und seit einigen Jahren aber auch Ausflüge in die Musik unternimmt. Eine ordentliche Fanbase scheint der Mann also schon am Start zu haben und jetzt macht er eben Musik für Jedermanns Ohr – Das Leben kann so einfach sein!

Wer mag gute Sänger? Wer mag Typen wie Ville Valo oder Andrew Eldritch? Zieht euch Michael Malarkey ruhig einmal rein und gebt dem ganzen eine Chance. Aber Rockmusik darf man hier keinesfalls erwarten. Vielleicht sind das hier ja die Lieder, die man in 1000 Jahren unter dem Weihnachtsbaum singt.

Das Cover ist ganz nett. Immerhin bleibt man hier ebenso dezent, wie in der Musik. Das Gesamtpaket passt also ganz gut zusammen.

Review von Kilian

Dieser Artikel wurde am: 12. April 2020 veröffentlicht.

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