Nach dem Ersten kommt das Zweite?
Nach dem Album ist vor dem Album?
Na so ganz stimmt die Aussage nicht. Denn bei der norwegischen Alternative/Indie/Hardcore/Punk-Band LÜT müsste man eher schreiben „Nach dem Zweiten kommt das Erste“.
Nachdem fünf Jungs aus Norwegen mit „Mersmak“ ganz gut abgeräumt haben und viele positive Kritiken geerntet haben, haben diese nun auch ihr Debüt (das vorher nur in Norwegen veröffentlicht wurde) für uns alle zugänglich gemacht.
Dass wir einmal hinter die Fassade des starken „Mersmak“ sehen dürfen. Und dieser Einblick lohnt sich.
„Pandion“ heißt dieses Debüt, das ab dem 24.9.2021 erhältlich sein wird und tatsächlich eine krachende Nummer darstellt.
Wir haben hier zwar nur eine knappe halbe Stunde Spielzeit, die sich auf zehn Songtitel verteilt, aber diese Nummern haben es tatsächlich in sich.
Viele frische Hymnen, die in Landessprache gesungen auf die Zwölf gehen und einen bleibenden (und vor allem schwitzenden) Eindruck hinterlassen.
„Prisen“ geht direkt mit den ersten Takten schon nach vorne. Tempowechsel, treibender Gesang und eine geile Nummer, die Clubs aushebeln kann. Stark. Das Teil dreht man automatisch lauter.
Eine Hymne, die etwas Tempo rausnimmt, ist dann „Du Vet Ingenting“. Auch das ein Bombenstück, das einige Überraschungen am Start hat. Geht gut ab und unterstreicht den sehr positiven Eindruck, den man schon von der ersten Nummer hier von der Band hat.
Dass die Band auch mal am englischen kratzen will, zeigen sie mit „Boy Toy“. Es ist schwer, den Text zu verstehen, muss man aber tatsächlich nicht. Eher sollte man auch mal auf die Instrumentalisierung achten. Hier kommt mal ein Gitarrensolo wie aus dem Nichts und unterstreicht die Vielfältigkeit der Band schon auf dem zweiten (ähh ersten) Album.
Auch wenn ich manchmal etwas weiterskippe (mit „Mer Å Vise Til“ zum Beispiel kann ich etwas weniger anfangen, auch wenn der Refrain dann doch kracht) muss ich sagen, dass die Band tatsächlich eine Nische gefunden haben, in der sie sich sehr wohlfühlen und sicher auch weiterspielen dürfen.
Ja, lassen wir sie spielen!
Da freue ich mich jedenfalls auf Live-Auftritte.
Und die gibt es sogar in Deutschland, denn die Jungs sind mit Psychopunch und dem König aus der Hölle – Hank von Hell – im nächsten Jahr auf Deutschlandtour.
Na, das werden heiße Nächte.
Ich leg da mal weitere T-Shirts ins Auto, denn nassgeschwitzt fährt sich so schlecht.
„Pandion“ werde ich bis dahin sicher noch öfters im Auto hören.
LÜT wissen, was sie wollen und ich drücke den Jungs die Daumen für ihr drittes Album.
„Pandion“ ist ein starkes Werk und kann bzw. sollte direkt neben „Mersmak“ im Regal stehen.
Review von Thorsten
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