Last Bølt Ceremony – Neuzeit

Man nehme etwas Queens of the Stone Age, dazu eine Prise Hellacopters, eine kleine Nuance Monster Magnet und als Topping etwas von Billy Corgan und seinen Smashing Pumpkins, heraus kommt eine Mixtur, die den Sound von Last Bequation.pdfld Ceremony schon recht gut beschreibt. 

Aber braucht es bei der Vielzahl an Interpreten in diesem Genre echt noch eine weitere Stoner-Alternative Band? Aus Sicht der drei Westfalen ein klares Ja und der Erfolg gibt ihnen Recht, konnten die Jungs sich in kürzester Zeit auf mehreren Festivals und mit der Veröffentlichung einer ersten EP eine treue Fangemeinde erspielen. Nun ist die Zeit gekommen und ihr erster Longplayer „Neuzeit“ hat im November dieses Jahres das Licht der Musikwelt erblickt. 

Mit einer melodiösen Bass-Line, untermauert von einer wuchtig, verzerrt klingenden Gitarre eröffnet „Frantic“. Das hektische Gefühl in der heutigen Gesellschaft wird damit wunderbar aufgegriffen, das sich in Tempo und Dynamik steigernde Outro verstärkt dieses Gesamtbild umso mehr. Ein eindrucksvoller Opener, der keinesfalls nach abgedroschener Stoner Mucke klingt.

Deutlich flotter kommt „Come On“ daher, ein gefälliger Punk-Banger mit ordentlich nach vorne treibender Rhythmus-Gitarre und eine vom Sound her nach Queens of the Stone Age inspirierte Lead-Gitarre eignet sich bestimmt auch Live als perfekter Einheizer.

Die politische Weltlage und der Umgang mit unserem Planeten werden in den beiden Tracks „Apocalypse“ und „Spy Balloon“ thematisiert. Der mit ordentlich Hall unterlegte Gesang und die stoisch gesprochenen Textpassagen in „Spy Balloon“ hinterlassen eine schon fast psychedelisch klingende Gesamtnote.

„Mississippi Hippie“, laut bandeigener Aussage inspiriert von einem Mustang V8 Sound wird geprägt von einem sich durch den ganzen Song durchziehenden einzelnen Riffs, was hier und da kleine Variationen spendiert bekommt, Ohrwurmcharakter mit inbegriffen.

„I don’t care“, die kleine Schwester der Queens of the Stone Age, ja die Inspirationsquellen der Jungs werden immer deutlicher. Hört euch den Song einfach an und ihr versteht, was es mit diesem Vergleich auf sich hat…

Fazit:

Ja, es braucht auf jeden Fall eine weitere Stoner Band. Die Songs machen beim Hören einfach unglaublich Spaß und verdienen es Gehör bei einer breiten Fan-Gemeinde zu finden. Der Sound ist gut produziert, die Jungs verstehen ihr Handwerk an den Instrumenten. Auch wenn das Artwork mit einer dreiäugigen, durchs All fliegenden Kuh vielleicht eher auf eine Fun-Punk Combo schließen könnte, hier steckt ehrlicher Alternative, Stoner-Rock drin. Falls ihr was mit diesem Stil anfangen könnt, gibt es meinerseits eine klare Kaufempfehlung.

Review von Florian Goergen.

Dieser Artikel wurde am: 18. Dezember 2024 veröffentlicht.

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