Karussell – Erdenwind

Karussell ist eine Band, die bereits seit 1978 (40 Jahre!) existiert und schon über ein dutzend CDs veröffentlicht hat. Mit „Erdenwind“ liefert die Band aus der ehemaligen DDR ein Album mit 11 Songs in 40 Minuten Spielzeit.

„Nun, wie dreht sich das Karussell nach all den Jahren Bandgeschichte?“ frage ich mich und komme zu einer schnellen Antwort. Das Karussell dreht sich im Deutschrock-Sektor. Und zwar nicht laut, sondern mit guter Stimme und im sicheren Fahrwasser.

Der Song „Meine Stadt“ ist (wer hätte das gedacht?) eine Hommage an eine Stadt und hier „sei erwähnt das der Punker den Banker grüßt“. Nett und gut.

Ein schönes rockiges Lied zum Einstand.

Schon im zweiten Song kommt das, was ich mir von Anfang an dachte. Ja, „Geben oder Nehmen“ erinnert mich dann ganz stark an Westernhagen.

Es folgt eine gute Ballade mit „Frag mich“ und dann ein wenig Experimentelles, mit etwas Elektronik-Unterstützung in „Sag deinen Namen“. Das klingt sehr modern. Und nein, das schadet nicht.

Nachtkind“ ist für mich zu langweilig „Es wird Nacht und ich werde gerade wach“. Also da schlafe ich eher ein. Refrain zum Schunkeln.

Der Titel „Erdenwind“ ist dagegen gerade deshalb besser, da etwas sperriger daherkommt. Der Refrain geht aber wieder komplett in Richtung deutscher Pop-Rock. Die Strophen finde ich stark. Den Refrain eher schwach. Aber trotz Refrain ein interessantes Lied.

Wenn es hart wird“. Hier muss ich den tollen Text hervor heben. „Wenn es hart wird sind die Straßen leer.“ Leider trifft dies ja immer wieder zu. Aber der Refrain gefällt mir so gar nicht. Schade eigentlich.

Frei sei der Mensch“ erinnert mich an Liedermacher wie Reinhard Mey.

Nach dem langsamen „Mein letztes Lied“ folgt ein Instrumental und das Album endet.

Nun, wie stark dreht sich das Karussell denn noch?

Sicherlich hat diese Musik (auch wenn es nicht ganz die meine ist) ihre Berechtigung, was sich vor allem im guten Songaufbau, einer markanten und guten Stimme aber auch in einigen Textpassagen bemerkbar macht.

Ja, gerade die Texte überzeugen mich.

Und ich empfehle das Album zweifelslos für Fans von Grönemeyer, Westernhagen sowie Maffay. Ein gut produziertes Deutsch-Rock-Album. Mit schönen Texten, eingängigen Melodien und bestimmte eine willkommene Abwechslung für die genannten Hörer.

Review von Thorsten

Karussell – Meine Stadt

Dieser Artikel wurde am: 11. Mai 2018 veröffentlicht.

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1 Kommentar

  1. Nun ja, ein neues Album… Erinnert an die nach 1990 entstandenen Alben „Solche wie du“ und „Sonnenfeuer“… hören und (um es vorweg zu nehmen) weg legen…

    Ich habe das Album jetzt mehrfach gehört… die Band wieder zu erkennen – NEIN!

    Es plätschert daher, eine wie auch immer geartete Handschrift ist leider nicht zu erkennen. Zu viele Versuche in verschiedenen Musikrichtungen. Pop, Liedermacher, elektronische Klänge, zu wenig handgemachte Rockmusik, für die die Band einmal stand…

    Texte und Musik sind austauschbar, die Botschaft, welche vielleicht dahinter steht, geht unter in einem Mix aus Schlager und weich gespülten Klängen, Kraft- und Mutlos kommt das Album daher, so wie zwei Einflüsse, welche sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner versuchen zu treffen.
    Vielleicht ist man im Jahr 2018 angekommen, einen Gefallen hat sich die Band mit dem Album nicht getan.

    Rock’n’Roll klingt anders, die Texte, welche aus irgend einer Zeitung abgeschrieben klingen, zu viele Reime – als ob man Meister in Versen ist,, sind abgedroschen, irgendwie langweilig.

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