Kärbholz – Überdosis Leben

Kärbholz veröffentlichen mit „Überdosis Leben“ ihr neues Album. Es enthält 14 Songs, hat eine Spielzeit von 51 Minuten und erscheint bei Metalville Records.

Ich bin ganz ehrlich – nachdem die vier Musiker ihr Album „Karma“ vor 2 Jahren veröffentlicht haben, dachte ich, dass man da keinen mehr oben drauf setzen und somit noch bessere Songs schreiben kann. Falsch gedacht!

Ruppichteroth und Vollgas Rock’n’Roll ergibt nur ein Ergebnis und das heißt Kärbholz – eine Band, die mich schon seit Bandgründung begleitet und mit Songs wie zuletzt „Lass mich fliegen“ oder „Tiefflieger“ absolut überzeugen konnte.

Den Beginn auf dem siebten Album macht der Song „Ich hoffe du kannst mich sehen“ und schon der packt mich komplett! Text, Melodie, Sound – die Atmosphäre und der Charme ist komplett zu spüren. Das coole an dem Song ist, dass er aus sehr vielen alten Song,- und Albumtiteln besteht und zusammengesetzt wird. Dann kommt mit „Überdosis Leben“ das erste Highlight; ein Song, den ich eigentlich gar nicht beschreiben kann. Anhören muss hier reichen, dazu dient auch das aktuelle Video der Band – hervorragend!

„Feuerräder“ beschreibt das Nicht-Stellstehen und Immer-Weitermachen und entwickelt sich vom langsamen zum schnellen Track. Dann kommt mit „Ich kann es nicht ändern“ der zweite bereits bekannte Titel, da es auch hierzu ein tolles Video gibt. Textlich sehr ernst und melancholisch gehalten. „Nur wir beide“ erzählt den Abend, an dem man sich mit seinem allerbesten Freund trifft und eine Flasche leert – ganz oldschool und analog. Hier ist mitsingen angesagt!

Mit „Kind aus Hinterwald“ stellt man klar, dass das Dorfleben schöner und einfach uriger ist, als das Stadtleben – der hier geht raus an die ganzen Snobs! Es folgt das zweite absolute Highlight mit „Evolution umsonst“, denn hier wird erklärt, dass die Menschen mittlerweile dermaßen abgestumpft sind und es keinen mehr interessiert, wenn etwas ganz schlimmes in der Welt passiert – vielen Augen müssen erst wieder geöffnet werden! Auch hier ist das Zusammenspiel aus Text und Melodie einfach perfekt!

Das zählt auch für den Titel „Der Spiegel“ – es geht um das Thema Erfolg und darum, dass man mehr sein kann, als man sieht! Das coole hier ist, dass die Strophen eher „ruhig“ gehalten werden und dann im Refrain wird Vollgas gegeben – gefällt mir absolut. Und die Bridge zwischen der zweiten und der letzen Strophe – geil!

„Pefekt Unperfekt“ sagt aus, dass nicht immer alles glatt sein muss, auch nicht in einer Beziehung – ein starkes Duett zwischen Sänger Torben und Franzi Kusche. „Da ist noch Leben drin“ sagt aus, dass man noch immer sehr viel erreichen möchte und keinen Stillstand erträgt. Die Liebe, die man vom Kopf her eigentlich beenden möchte, das Herz aber etwas anderes sagt – das beschreibt der Song „Nur einen Satz“!

„Schwerelosigkeit“ stellt sich die Frage, ob sich jeder Tag immer gleichen muss? Ab und zu einfach mal schwerelos sein, das wäre die richtige Wahl. Das dritte Highlight kommt dann mit dem vorletzten Song „Weck mich nicht auf“. Denn der erzählt, dass das Leben ab und zu mal schneller ist, als man es gerne möchte – einfach mal etwas träumen. Das besondere daran finde ich, dass es eine Stelle im Song gibt, in der Sänger Torben die Worte „Weck mich nicht auf, gib mir nur einen Moment“ ohne Instrumente rausschreit. Es klingt so, als würde es es direkt in dein Ohr brüllen – nicht bearbeitet, völlig ungefiltert – hervorragend! Den Abschluss macht dann „In Flammen stehen“ – ein eher ruhiger Track, in dem erzählt wird, dass das Herz immer brennen muss!

Kärbholz lassen mich staunen und das Album lief bereits jetzt schon ganz bestimmt 25-mal durch. Für mich gibt es nicht einen einzigen Ausfall oder schwächeren Track – die Latte wird nochmal höher gelegt. Jeder Song ist extrem stark – textlich ausgezeichnet und bodenständig; dazu Melodien, die einen vom Hocker hauen! Hier wird der Kauf nicht empfohlen – er wird befohlen!

Review von Florian

Tipp: „Überdosis Leben“-Interview mit Gitarrist Adrian

Kärbholz – Überdosis Leben

Dieser Artikel wurde am: 25. Januar 2017 veröffentlicht.

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