Jack Pott – Bomben über Disneyland

Ja klar. Beim Hören des Albums gehen die Vergleiche schon irgendwie in Richtung Düsseldorf.

Aber nicht nur weil Jack Pott auf ihrem Debüt „Bomben über Disneyland“ ganz viele gute Songs abliefern, sondern auch weil die Band schon sehr ausgereift klingt.

Fast schon zu gut für ein Debüt.

Jede Menge Kracher hier auf „Bomben über Disneyland“.

Schade, dass das Release jetzt in eine Zeit fällt, in der tatsächlich Bomben fallen.

Und irgendwie auch schade, dass vielleicht die Veröffentlichung gerade deswegen nicht unbedingt bei den Jungs und Mädels der Deutsch-Punk-Generation auf der ersten Seite der Tagesordnung steht.

Sollte es aber.

Die Jungs von Jack Pott (geiler Bandname im Übrigen) liefern hier auf dem Album großen Deutschpunk-Kino und wissen dies auf eine Spieldauer von knapp vierzig Minuten, die sich auf elf Songs verteilt, zu halten.

Schon der Opener zeigt, dass die Jungs hier nicht kleckern, sondern klotzen. Eine fette Punknummer, die einiges an Ohrwurmqualität mit sich bringt und den Finger zucken lässt, gerade jetzt schon den Repeat-Knopf zu drücken.

Man sollte sich aber doch etwas gedulden.

Auch „Am Ende meiner Leitung ist ein guter Song“ der mit „Urlaub auf meinem Balkon“ sogar noch getoppt wird. Die Jungs zeigen hier, dass sie nicht nur ernste Themen ordentlich verpacken können, sondern auch mal einen Wortwitz (der aus Berlin kommen könnte) vom Stapel lassen. So schließen sie zum Beispiel das Album mit „WTS“ was die Abkürzung für „Wir tanzen scheiße“ darstellt.

Ja kann ja sein, dass Jack Pott nicht tanzen kann. Die Verstärker einstecken können sei aber, wie sie uns auch in „Ohne Dich“, „Karstadt“ oder dem Kracher „Fehler im System“.

Einen kleinen Gang zurück schalten tun sie dann in etwas poppigeren Gefilden wie „Die Anderen“.

Ehrlich gesagt steht ihnen auch der Pop-Anzug nicht schlecht, auch wenn ich sagen muss, dass die schnelleren Nummern für mich die wichtigeren sind und der Band auch besser zu Gesicht stehen.

Insgesamt überzeugen die „Bomben über Disneyland“.

Fast schon der Jackpot für Jack Pott.

Ein klasse Album mit ganz viel Ohrwurmpotential und Songs, die auch in zehn Jahren noch von den Fans der ersten Stunde gefordert werden.

Also auf. Ab auf die Bühne.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 23. März 2022 veröffentlicht.

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