Herzlich Entkommen

Mit „Herzlich Entkommen“ wurde ein neues Album veröffentlicht. Es enthält 15 Tracks, hat eine Spielzeit von 46 Minuten und erscheint in Eigenregie.

Pflücken wir den ersten Satz erst einmal auseinander, denn so kann man das nicht stehen lassen. Diese Songs liegen bereits einige Jahre fertig in der Schublade, es sind „lediglich“ drei Musiker der Band Soko Durst beteiligt (darum gibt es auch keinen Bandnamen auf dem Cover) und zudem wird es nur 500 Stück in eine Metallbox geben. Allerdings kann bei bei YouTube ein Video zum Song „Als Farin Urlaub traurig war“ finden, welches unter dem Bandnamen Ben Gun gelistet wird – somit gehen wir jetzt ganz vorsichtig davon aus, dass das Album auch zumindest so erscheinen sollte!? Denn Ben Gun ist eben genau die Band, die aus drei Mitgliedern der Soko Durst besteht/bestand!

Etwas weiter geschaut gibt es dann noch ein Video, welches unter Ben Gun läuft – nämlich „Der Plan“. Auch der Song ist auf dem Album vertreten und dieses Mal steht in der Beschreibung auch: „… und hier ein ebenso frischer Clip zum kommenden BEN GUN Album „Herzlich Entkommen“ (2013)! Viel Spaß beim Anschauen …“. Damit steht es auch fest, das Album sollte unter Ben Gun erscheinen; ist es aber nie – vielleicht erforschen wir da mal die Hintergründe!

Soundtechnisch klingt es zwar nicht wirklich druckvoll oder perfekt abgemischt, aber musikalisch kann man den Songs getrost den „Soko Durst/Ben Gun“-Stempel draufdrücken. Immerhin seit 20 Jahren unterwegs; die Stimme von Sänger Dirk ist sehr eingängig und das ist es auch, was hier direkt ins Ohr strömt. Dazu ordentlicher Punkrock, der mit guten Melodien und vor allem klugen Texten punkten kann.

Direkt der Opener „Leben 2.0“ spricht da vielen aus dem Herzen, denn das Leben und die Welt befindet sich im Wandel. Aber auch die folgenden Songs wie „Der Plan“, „Kalt“, „Unter dem Pflaster“ oder der Titeltrack „Herzlich Entkommen“ sind alles andere als stumpf oder unüberlegt geschrieben. Hier wird Tiefgang in Verbindung mit gutem Punkrock geboten. Zum Ende hin kommen mit „Revolution light“, „IHDLG“ und „Wir und warum“ nochmal drei ordentliche Kracher, die dann auch das Ende einläuten.

Ja, dieses Album ohne Bandnamen hätte auch vor einigen Jahren unter Garantie Anklang gefunden – die Musik ist sehr gut, die Instrumente klasse gespielt und auch der Gesang in Kombination mit den tollen, nachdenklichen Texten ist super. Einzig die Abmischung hätte druckvoller und klarer sein können/müssen!

Review von Florian

Ben Gun – Als Farin Urlaub traurig war

Dieser Artikel wurde am: 20. Dezember 2016 veröffentlicht.

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