Kennt ihr die folgende Diskussion?
„Wer braucht schon Sampler? Unter Spotify bekomme ich jede Playlist, die ich möchte.“
Ja, kennt ihr die?
Falls ja, dann antworte doch einfach „Wer braucht schon eine Playlist, wenn man einen Sampler hat der ganz weit in die Vergangenheit geht?“
Hier habe ich so eine. Vom Buschfunk Musikverlag ist eine 5 CD-Edition erschienen, die Original Amiga Classics enthält.
5 CDs im Pappschuber, die zum Teil Sampler-Charakter haben aber auch Geschichte mit sich bringen.
„Live Ostberlin, 3. März 1988“: Eine bisher unveröffentlichte Zusammenstellung von Bands, die dort auf dem Heavy Metal-Festival gespielt hatten. Nummern wie „Die Falle des Teufels“, „Der Zauberer“ oder auch „Metal Baby“ lassen das Metal Herz höherschlagen.
Dazu Bands, die man nicht kennt, mit denen man sich aber beschäftigen möchte.
Und dazu hat man auch die Gelegenheit. in einem weiteren Papierschuber befindet sich die CD „Speed Up“, die weitere große Nummern enthält und im Rundfunk der DDR aufgenommen wurden.
„Tendenz Hard bis Heavy“ serviert uns Songs aus der DT 64 Sendung, die hauptsächlich in deutsch dargeboten werden – einige davon machen zum damaligen Zeitpunkt „bisher unveröffentlicht“.
Als kleine Zugabe möchte ich die CD „Live im Stahlwerk“ erwähnen, auf der sich unter anderem Songs wie „Hallowed bei thy Name“ und „Breaking the Law“ (na, klingelts?) befinden.
Auf der CD „Kleeblatt No.22“ bekommen wir einen Einblick in drei Bands, die mit jeweils 4 Nummern auf diesem Tonträger vertreten sind. Wenn man so will, sind es drei kleine EPs, die zusammengefasst auf einem Sampler vorliegen. „Plattform“, „MCB“, und „Cobra“ sind die Freunde der harten Rockmusik, die einfach Bock drauf hatten zu spielen. Und genau das hört man diesen Songs auch an. Auf der Rückseite des Pappschubers finden wir Informationen, die es so digital wahrscheinlich nicht gibt.
Ebenso wenig wie das Booklet, das neben einigen weiteren Informationen, alten schwarz-weiß Fotos sowie kleinen Einblicken auf ein Buch hinweist, das auf den schönen Namen „Red Metal – die Heavy Metal Subkultur DD der DDR“ hört und auf das ich nach dem Hören dieses Samplers schon Lust bekommen habe.
Insgesamt eine sicher sehr lohnenswerte Anschaffung für alle Freunde der Heavy Metal Musik, die in die Vergangenheit eintauchen wollen und sich mit Songs und Bands beschäftigen möchten, die damals für den Westen ganz weit weg waren, aber sowohl damals als auch heute ihre Berechtigung haben und hatten.
Mir hat diese Entdeckungsreise sehr viel Spaß gemacht.
Auch wenn nicht jede Produktion hundert Prozent überzeugt, so macht das ganze Werk einen enormen Spaß und man fühlt sich wie früher, wenn man einfach mal neue Bands für sich entdeckt hat.
Und nein, ich werde nicht nachsehen, ob es dazu eine Playlist bei Spotify gibt.
Der Pappschuber hier macht deutlich mehr Spaß und ist auch schön einige kleine Informationen in der Hand zu halten.
Bekommen tut ihr das Ganze beim Buschfunk-Verlag und zwar genau hier.
Viel Spaß beim Entdecken.
Wir vergeben 4,2 von 5 Sternen.
Review von Thorsten
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