Ghetto Royal – Persona Non Grata

Mit „Persona Non Grata“ veröffentlichte die Band Ghetto Royal aus Passau Ende September ihr lang erwartetes Debütalbum. Auch wenn die Band bereits offiziell seit 2018 besteht und es auch vorher schon einige Songideen gab, hat es doch eine gewisse Zeit gedauert, bis ihr Erstlingswerk reif für die Veröffentlichung war.

Verständlich, haben sie doch alles in Eigenregie ohne Unterstützung eines Labels produziert und aufgenommen. Herausgekommen ist ein deutschsprachiges Punkrockalbum, das sich sowohl musikalisch als auch textlich vor anderen deutschsprachigen Combos sicherlich nicht verstecken muss.

Mit dem Opener „Ghettomond“ wird gleich die Vielfältigkeit der Band deutlich: schwere Gitarrenriffs wechseln sich mit ruhigen klingenden Strophen ab, dazu ein hymnenartiger Refrain (Komm mit mir, wir tauschen unsere DNA), kurz gesagt, ein ordentliches Brett von Musik, das einem da in die Ohren gepfeffert wird.

Auch die melancholisch klingenden Lyriks von „Gute Laune Müsli“ wissen zu überzeugen, beschreiben sie doch Gefühle, die sicherlich jeder von uns in seinem Leben schonmal erfahren hat. Das Ganze verpackt in eine coole groovige Melodie macht eine runde Nummer aus dem Ganzen.

Ich bin komplett im Arsch“, eine ordentlich nach vorne gehende dreckige Rock-Nummer mit Pogo-Qualitäten, geizt nicht mit selbstkritischen Texten (Ich bin mein Boulevard of broken Dreams, ich schmeiß mein Leben auf den Sondermüll).

Fast schon Metal-artig kommt „Hallelujah“ daher, eine knallharte Abrechnung mit Religionen („Wir feiern unser Sein auch ohne Heiligenschein“).

Fazit:Die 9 Tracks des Debüts halten was sie versprechen: ehrlichen handgemachten Deutschrock ungefiltert, ohne Schnörkeleien mit Texten, die thematisch die Gesellschaft kritisch betrachten, den eigenen Problemen den Kampf ansagen oder einfach mal zur Selbstreflexion anregen sollen. Die Energie der Songs aber auch deren Abwechslungsreichtum, mal kompromisslos nach vorne, mal etwas sanfter, lassen absolut keine Langeweile aufkommen und zeigen das Ghetto Royal ihr Handwerk verstehen.

Da bekommt man ordentlich Lust noch weiteren Output der Band zu hören zu bekommen. Hoffen wir, dass das nicht das letzte Album war…

Review von Florian G.

Dieser Artikel wurde am: 19. Oktober 2020 veröffentlicht.

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