Friedemann veröffentlich mit „Uhr vs. Zeit“ sein erstes Soloalbum. Es beinhaltet 13 Titel, hat eine Spielzeit von 49 Minuten und erscheint beim Label Exile On Mainstream Records/Rügencore Records.
Selten bekommt man ein Album mit so einem langen und ausführlichen Promo-Text zugeschickt. Es wird alles sehr schön beschrieben und die Entstehung erzählt – top! Kommen wir zu den Songs und die Geschichten, die dahinter stecken und da muss man etwas ausholen. Als Sänger der Hardcore-Band COR ist Friedemann bekannt und das es dort immer laut und brachial zugeht, weiß man auch. Hier bekommt man mehr oder weniger den nackten Friedemann zu hören, in den meisten Songs ist er lediglich mit einer Gitarre bewaffnet. Und auch die Texte sind nackt, aber nicht inhaltslos – ganz im Gegenteil: ehrlich, authentisch, schonungslos und offen. Der Musiker lässt vieles raus, was ihm schon lange auf dem Herzen liegt – nicht umsonst hat er zwei Jahre lang die Texte geschrieben.
Während andere Musiker oder Bands Charaktere erfinden, singt Friedemann immer von sich selbst! Dieser Mann hat bereits viel erlebt und dieser Blick in die Seele sagt viel aus. Es geht um die Liebe, den Alltag, schöne Momente, die Gedanken, dass wir die Erde zerstören oder auch darum, warum diese Platte erschienen ist! Obendrauf gibt es mit „Conny“ einen Song für einen ganz besonderen Menschen und mit „Dankeschön“ eine Ode an das Leben, welchen so schön und entspannt ist/sein kann. Das Friedemann auch Humor hat, beweist die Nummer „Nichts können“, denn hier singt er, dass er einfach alles macht, ohne sich darüber Gedanken zu machen – „Nichts können, alles machen“!
Friedemann beweist mit diesen Liedern, dass Musik durchaus eine therapeutische Wirkung haben kann. Dieses Album gibt Kraft, Hoffnung und erlaubt Einblicke, die man sonst nicht erhält. Musikalisch, wie schon kurz angeschnitten, bewegt sich der Sound zwischen Social Poetry und Storytelling – Friedemann von einer ganz anderen, aber angenehmen Seite! Respekt für diese Scheibe – dazu gehört nicht nur Mut, sondern auch ein ganz großes Herz. In unserem Interview mit Friedemann kann man noch viel mehr über den Musiker und seine Songs erfahren!
Review von Florian Puschke
Friedemann – Vogel
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