Pagan-Metal aus dem Schwarzwald, sieht auf den ersten Blick etwas widersprüchlich aus. Bei genauem Hinsehen bzw. bei genauem Hinhören werden alle Zweifel an dieser Kombination jedoch ein für alle Mal ausgeräumt. Mit „Mach dich frei“ erscheint auf Napalm Records der mittlerweile sechste Tonträger der Herren aus dem Süden Deutschlands.
Betrachtet man die Tracklist des Albums fällt in erster Linie der Opener „Schicksals End“ und die letzte Nummer „Finsterforst“ mit deutlicher Überlänge auf. Auch der restliche Teil mit Ausnahme des Intros und „Im Auge des Sturms“ geizt nicht mit Spielzeit. In diesen doch phasenweise sehr langatmigen und teilweise ein wenig sperrigen Kompositionen versteht die Band aber durchuaus gekonnt ihre musikalische Vielseitigkeit einzusetzen. Sowohl die tiefen Bläser, das Akkordeon sowie der Einsatz des Keyboards geben den Songs einen sehr unverwechselbaren Charakter. Die erzeugte epische Klangwelt erscheint mal sehr melodisch, dann doch eher wieder härter und abgehackter. Im selben Verhältnis stehen auch die unterschiedlichen Stile mit der Sänger Oliver Berlin die Texte der band zum Besten gibt. Meiner Meinung nach ist die deutsche Sprache für heroische und düstere Erzählungen zwar durchaus geeignet, jedoch wirken die eine oder andere Passagen doch nicht so wie höchstwahrscheinlich beabsichtigt und haben einen leicht pseudophilosophischen Beigeschmack.
Nichtsdestotrotz ist dieses musikalische Machwerk durchaus weiter zu empfehlen, wenngleich es mehrmaliges Hören braucht, um sich Klängen und den Lyrics vollends hingeben zu können.
Review von Manuel Kreuzer
Finsterforst – Mach dich frei
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