Fierce Cult – Where Humanity Ends

Das was drei spanische Jungs unter dem Namen The Seed mit mehreren EP’s und einem Album begonnen haben, führt das Trio nun unter dem neuen Namen Fierce Cult mit ihrem aktuellen Album „Where Humanity Ends“ weiter: kompromissloser, aggressiver und wütender Thrash-Metal, der voll auf die Zwölf geht.

12 Songs mit einer Spielzeit von knapp 40 Minuten laden zu wildem Headbanging, Moshen und sich die Seele aus dem Leib schreien ein, da bleibt ohne Zweifel kein Auge trocken.

Bildet das instrumental gehaltene „The Beginning“ was Tempo und Härte angeht noch quasi die Ruhe vor dem Sturm, zündet mit einem nahtlosen Übergang zu „One Shot, One Death“ die Thrash-Death-Metal Mixtur und die Jungs entfalten ihr Können an den Instrumenten.

Wütendes Drumming, aggressives schnelles tiefergelegtes Gitarren-Riffing, gewürzt mit kurzen Melodiephasen und kreischenden Pinch-Harmonics bilden ein teuflisches Fundament für die Growls und Screams des Frontmans Koko, der sich ordentlich auskotzt und seiner Wut freien Lauf lässt.

Diesem Stil bleibt man treu und am Ende von neun weiteren mörderischen und totbringenden Songs mit einer ganzen Wagenladung von angestautem Frustpotential macht sich bei mir jedoch eine gewisse Belanglosigkeit breit.

Share My Death“, „Blood“ oder „Bite The Hand“, nur um ein paar Nummern zu nennen, bei allen wird mir mehr oder weniger das gleiche Riff in den Gehörgang geprügelt.

Auch in den weiteren Tracks des Albums bleibt die erhoffte Überraschung aus und der gewisse Wiedererkennungswert ist wohl auf dem Schlachtfeld gefallen.

Schade eigentlich, hier verschenken die Jungs ordentlich an Potential im Songwriting. So hört sich für mich jede Nummer ziemlich gleich an und am Schluss muss es leider doch die Skip-Taste richten.

Fazit: Mit „Where Humanity Ends“ liefern Fierce Cult ein technisch anspruchsvolles und sauber produziertes Album ab, welches jedoch meines Erachtens einige Defizite im Songwriting besitzt. Zu einfallslos werden Riffs und Geschrei aneinandergereiht, was dem Ganzen so ein bisschen den Stempel Stangenware aufdrückt. Und davon gibt es leider zu viele im großen Thrash-Universum.

Was nicht heißen soll, dass wir es hier mit einem beschissenen Album zu tun haben, eingefleischte Fans werden sicher ihren Spaß mit der Platte haben und live auch das ein oder andere Bier dazu vernichten, aber ob ich mir die Scheibe nochmals anhöre, wage ich zu bezweifeln…

Review von Florian G.

Dieser Artikel wurde am: 8. Februar 2022 veröffentlicht.

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