Feuerwasser – Punklomerat

Da habe ich mich echt drüber „gefreut“.

Und nicht nur über die erste Single der Band Feuerwasser, die nach langer Pause wieder ein Album an den Start gebracht haben.

Nein, gefreut habe ich mich über die Bemusterung und die Platte der vier Jungs aus Witten, die uns zwölf punkige Stücke in deutscher Sprache präsentiert, die zusammengenommen eine Spielzeit von 32:55 Minuten aufweisen.

Irgendwie ist diese Veröffentlichung sowas wie ein Zeit-Sprung.

Erinnert mich total an die guten Punkscheiben der 90er Jahren, als Deutschpunk noch fett und groß geschrieben wurde.

Auch die Songs haben viel von diesem Flair und gehen allesamt gut ins Ohr, Kopf und Bein.

Mit „Wir gehen weiter Schritt für Schritt“ starten die Jungs und sofort ist man hier drin im Album. Schön rau mit erhobenem Zeigefinger rasen die Jungs über die Deutschpunkautobahn.

„Taubstummblind“ überzeugt direkt durch ein gute Gitarrenmelodie. Dann ein wichtiger Text und schon nickt man zustimmend. Auch das ist ein guter Song. „Schalt die Birne an denk nach“ ist sicher auch ein Aufruf, der in die heutige Gesellschaft passt.

Mit am besten finde ich den Song „Grau in Grau“. Der Songaufbau ist richtig gut und das Stück hätte vor 30 Jahren sicher auf vielen Punksamplern seinen Platz gefunden. Stark.

Ein weiterer Punkkracher ist „Hasserfüllt“. Erinnert an Bands wie Hass, Abstürzende Brieftauben usw.

Die Single „Gefreut“ habe ich oben schon erwähnt und so möchte ich noch kurz was über einen weiteren Anspieltipp schreiben. „Ich glaube nicht“ sollte man sich in Ruhe anhören und auf den Text achten.

Auch ein wichtiger Song einer Band, die mit dem Album mehr macht, als nur ein weiteres Punkrockalbum (das Vorgängeralbum „Stürme der Zeit“ ist schon viel zu lange her) zu veröffentlichen. Hier haben wir mehr als das. Gute Melodien und Songs die Themen wie Glaube. Liebe, Hoffnung, Konsum, Herkunft und auch Nazis mit guten Texten besingen, die nicht platt sind, sondern gehört werden wollen.

Eine kleines großes Deutschpunkalbum, das bei mir noch einige Runden drehen wird.

Gute Band, die ich im Auge und Ohr behalten werde.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 30. Oktober 2020 veröffentlicht.

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