Doppelbock – Die Band mit dem Akkordeon.
So nennen sich die vier Jungs, die es sich zum Ziel gemacht haben, Rockmusik mal anders zu spielen.
Und wo ein Wille ist, da ist bekanntlich auch ein Weg.
Doppelbock haben diesen scheinbar gefunden.
So bringen sie neben den üblichen Elementen – Gitarre, Schlagzeug und Bass – eben noch das Akkordeon mit an den Start.
Zwei EPs stehen schon zugute und vor mir liegt das Album, das auf den Namen „So schön“ hört und es in 36 Minuten Spielzeit, die sich auf elf Songs verteilt, auch schafft, gut auszusehen.
So schön halt.
Man merkt schon, dass die Jungs an Bands wie den Dropkick Murphys einen Gefallen gefunden haben, sie kopieren aber nicht.
Ihre Songs bewegen sich zwischen ganz viel Rock, etwas Punk und Folk, was durch das Akkordeon halt immer irgendwie mitschwingt.
Auch Mr. Hurley und die Pulveraffen könnten sich überlegen die Jungs hier mal als Support einzuladen, denn die Scheibe macht Laune und enthält deutlich mehr gute Songs als Rohrkrepierer.
Einige Beispiele für gute Stücke.
Der Opener „Auf die Knie“ hat etwas selbstironisches im Refrain und man kann die Nummer direkt mitsingen. Klasse auch der Einsatz des Akkordeons, das nicht den ganzen Song über klingt, sondern lediglich im Refrain hier Gas gibt.
Auch in Balladen wirken die Jungs nicht peinlich.
Gerade in „Fürst der Welt“ zeigt sich die starke Stimme des Sängers Bruno. Der Song hat einen gewissen Deutschrock-Charakter in den Strophen, jedoch wird dieser durch den Einsatz eines gewissen Instruments schnell zur Seite geschoben. Ein tolles Gitarrensolo ist hier auch noch am Start, so dass „Fürst der Welt“ ein kleiner Hit ist. „Ich sag die Wahrheit“ hören wir hier und man glaubt es tatsächlich. Starke Nummer.
Das man auch mal kritischere Töne in flotten Soongs anbringen kann, zeigen sie dann mit „Gott hat versagt“. Ein geiles Stück Musik, das schön nach vorne geht. Auch das ein Anspieltipp.
Auch die erste Single „Schatten“ weiß zu überzeugen und das Video ist auch ganz geil. Ordentlich Feuer dabei. Wie in der Musik.
Anstatt das Album mit einer Ballade über die Ziellinie zu fahren, geben Doppelbock hier mit „Bis zum Schluss“ noch einmal Vollgas.
Ja ich gönne es ihnen, dass sie bis zum Schluss stehen bleiben. Hoffentlich auch bald auf der Bühne, denn solch ein Album verdient entweder eine gut gelaunte Kneipe oder besser noch ein trinkfestes Festival, bei dem Doppelbock sich sicher einige neue Fans erspielen können.
Gute CD, die sich lediglich bei wenigen Songs selbst kopiert, aber frisch klingt.
Mir gefällt sie jedenfalls.
Wenn die Jungs in der Nähe sind, trinke ich gerne ein Bock (oder auch ein Doppelbock) mit denen.
Gut gerockt die Jungs vom Doppelbock!
Review von Thorsten
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