Der Ole hat abgeliefert …
… und das richtig fett.
Nachdem er uns schon mit den beiden Singles „Das Mädchen aus dem Chateau Rikx“ und „Bullenstaat“ zwei starke Songs ausgekoppelt hat, legt dieser nun ein Album vor, dass, für mich persönlich, eines der vielfältigsten deutschsprachigen Rock-Alben der letzten Jahre darstellt.
Songs, die ins Ohr gehen, Melodien, die frisch sind und Texte, die lustig sind – die aber auch richtig tief gehen können und zum Nachdenken anregen.
Und nicht nur die Vielfalt in den Songs beeindruckt mich. Auch die Vielzahl an GastmusikerInnen (insgesamt 126) die einen kleinen Fußabdruck auf dem Album hinterlassen haben.
Nimmt man all diese kleinen Abdrücke zusammen, so hinterlässt dieses Album sowohl einen großen Abdruck als auch einen durchweg positiven Eindruck, der von den starken Songs unterstrichen wird.
Sollte ich mit einem Text-Marker markieren, welche Songs ich denn als Anspieltipp nennen würde, so wäre das Blatt fast ausschließlich eingefärbt.
Schon der Opener „Die Stunde“ zeigt, dass Der Ole nichts verlernt hat. Eine starke Rocknummer, die einen Hauch von Massendefekt und ganz viel Power mit sich bringt. Dazu ein Text, der zum Nachdenken anregt und die heutige Gesellschaft hinterfragt.
Dass Der Ole bei Songs über das Leben keineswegs peinlich ist, beweist dieser mit „Das eine Leben“. Hier sinniert er, in einem stark von Bläsern unterstützten Song, darüber, dass der Bus um sieben Uhr morgens tatsächlich auch nach Hause fahren kann. Man muss ja nicht übertreiben, wenn man denn Ausgang hat.
So auch Der Ole.
Mit Stücken wie „Du und ich“ (unter Unterstützung von Ex – Blind Guardian Drummer Thomen) und „Schwarz wie die Sonne“ schaltet er bewusst einen Gang zurück, so dass man als HörerIn auch durchschnaufen kann, um die variable Stimme des Sängers zu genießen.
Auch wenn es mir schwer fällt einzelne Stücke zu markieren, sind natürlich einzelne Songs eine besondere Bemerkung Wert. Das wuchtige und beinahe beängstigende „Tanzende Engel“ rockt von der ersten bis zur letzten Note und die Unterstützung von Planlos tut ihr übriges, um diesem Song neuen Glanz zu verleihen. Ebenso kräftig geht das Stück „Vor Dir“ zur Sache, das zum Ende des Albums nochmal richtig auf die Tube drückt.
Mit „Nicht zu besiegen“ (das er zum 70. Geburtstag seines ehemaligen Managers Wolfgang „Wölli“ Rhode neu aufgenommen hat), schließt Der Ole, mit Unterstützung von Vom Ritchie (Die Toten Hosen), sein Album und hinterlässt den Eindruck, dass er ein Album aufgenommen hat, das in der Tat schwer zu besiegen ist.
Warum?
Nun Gründe gibt es sicher genug, wenn man sich die sechszehn starken Songs anhört, aber auch wenn man nur beim Cover von „The Wild Rover“ ansieht, wer hier alles im Chor bzw. in den Strophen mitsingt. Ganz schönes Kaliber für dieses Stück, das ja auch eine gewisse Musikgeschichte mit sich bringt.
Und auch Der Ole schreibt mit diesem Album seine persönliche Musikgeschichte fort.
Ein sympathischer Kerl aus Meerbusch, der was zu melden hat und hier einen Befreiungsschlag präsentiert, der einfach nur laut gespielt werden möchte.
Für mich persönlich kann ich feststellen, dass diese Veröffentlichung es auf jeden Fall in meine Jahrescharts schaffen wird, denn „Durch die Zeit“ wird auch einiges von meiner Freizeit verschönern.
Danke an Der Ole für diese Veröffentlichung.
Am 14.08.2020 gilt es dann. „Die Stunde Null ist da“. Und diese schlägt für CD, LP sowie Box mit Shirt und Rock`n`Roll Quartett.
Vielleicht kann man ihn ja im Quartett besiegen …
Musikalisch sehe ich jedenfalls keine Schwäche.
Review von Thorsten
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