Delirium Rock’n’Roll – Kopf oder Zahl

Delirium Rock’n’Roll haben mit „Kopf oder Zahl“ ihr neues Album veröffentlicht. Es enthält 12 Songs, hat eine Spieldauer von 47 Minuten und erscheint bei MetalSpiesser Records.

Die Musiker starteten als Coverband und spielten 5 Jahre lang die Songs der Vorbilder; dann entschied man sich im Jahr 2012 dazu, eigene Lieder zu schreiben und zu spielen. Es dauerte dann nochmals stolze drei Jahre, bis der Silberling fertig war. Wenn man das Intro abrechnet, befinden sich 11 Songs auf der Scheibe und gestartet wird mit dem Titeltrack „Kopf oder Zahl“ – es geht um das Schicksal, welches man nicht beeinflussen kann.

Es folgt mit „Phoenix aus der Asche“ ein ganz typisches „Wir sind da“-Lied, gefolgt von „Schönen Gruß“, der sich für mich als erster kleiner Hit entpuppt – denn hier wird klargestellt, dass nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen in der Deutschrock-Szene ist. Ein ebenso guter Song ist „Nicht allein“, der sich mit dem besten Freund beschäftigt, der immer für einen da ist!

Mit „Nur das Hier und Jetzt“ machen Delirium Rock’n’Roll darauf aufmerksam, dass es sich nicht lohnt, in die Vergangenheit zu blicken – man lebt in der Gegenwart und kann das, was geschehen ist, sowieso nicht mehr ändern. Etwas ruhiger wird es dann bei „Wo bleibt der Hass“; hier geht es um eine Trennung mit allem Drum und Dran. Scherbenhaufen, Hass – das ganze Programm! Sich selbst zu belügen und zu verraten, darum geht es im Titel „Der Verrat an mir“. Auch hier wird deutlich, dass die Texte der Band alles andere als simpel sind, hier gibt es oftmals auch etwas Tiefgang!

Das letzte Drittel wird mit dem Song „Zeichen der Zeit“ eingeläutet und es geht darum, dass man in die Zukunft schauen und nicht auf der Stelle treten soll. „Schlechter Deal“ zählt für mich auch zu den besten Tracks auf dem Album; hier wird das Thema Drogenkonsum und der damit verbundene Abrutsch in den soziale Abgrund behandelt. Das Thema Freundschaft wird dann nochmal mit „Wo“ angesprochen; allerdings geht es hier darum, dass man alles zusammen gemacht hat und man einen Schwur eingegangen ist, dass man immer durch dick und dünn geht. Doch dann reißt der Kontakt plötzlich ab und man versteht die Welt nicht mehr – auch hier wird Authentizität groß geschrieben, denn es passierte vor ca.15 Jahren – somit denke ich, dass es auch exakt so passiert ist. So, mit „Unser Weg“ wird das Werk dann beendet und es kommen nochmal die Faktoren Melodie und guter Text zum Vorschein.

Delirium Rock’n’Roll haben mit „Kopf oder Zahl“ ein wirklich gutes Album veröffentlicht und die Zeit, die sich die Musiker dafür genommen haben, hat sich gelohnt. Gute Texte, tolle Melodien ohne dabei zu vergessen, dass hier klare Botschaften rübergebracht werden! Was ich aber immer noch nicht verstehe ist, dass im Bandnamen das Rock’n’Roll steht – wieso nicht einfach Delirium?

Review von Florian Puschke

Delirium Rock’n’Roll – Nicht allein – Live im Ulmtal 2015

Dieser Artikel wurde am: 4. Januar 2016 veröffentlicht.

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