Coilguns – schaut man sich Fotos von dieser Band an, denkt man erstmal „nette Frisuren!“ Und direkt danach wahrscheinlich sowas wie „ach wie süß, die machen bestimmt Indie-Pop“ … Tja, weit gefehlt!
Ich muss sagen ich war leicht schockiert, als ich „Millennials“ zum ersten Mal abgespielt habe. Wenn man davor die Fotos von diesen absolut unschuldig wirkenden Jungs sieht, irritiert der Sound einen zunächst. Was wir hier geboten bekommen ist .. naja was genau ist das eigentlich? Es klingt ehrlich gesagt als hätte man einfach krampfhaft versucht besonders laut und besonders hart zu klingen. Obwohl dieser Underground-Sound jetzt voll im Trend zu sein scheint, kann ich mich damit nicht wirklich identifizieren.
Für mich klingt das ganze Konzept noch nicht wirklich ausgereift, als seien die Jungs noch ganz am Anfang – und das obwohl die französischen Schweizer schon seit 2013 gemeinsam Musik machen. Betrachtet man das Album als ein (malerisches) Kunstwerk, so wäre es wohl Expressionismus. Keiner weiß genau worum’s geht, aber man nimmt es einfach so hin.
Neben extrem viel unkoordiniertem Geschreddere, hat die Platte aber auch Tracks zu bieten, die einzig und allein aus Instrumentals bestehen. Die werden so eingesetzt, dass sie düster und fast makaber klingen. Ohne zu sehr verurteilen zu wollen – die Band und speziell dieses Album sind definitiv nicht für Jedermann gedacht. Für Szeneliebhaber bestimmt eine echt coole Platte, für alle die nichts mit D-Beat/Grind/Black-Metal und Tech’n’roll anfangen können wohl eher nichts (die Genrebeschreibung kommt von der Band selbst!).
Wer sich selbst ein ordentliches Bild machen möchte, kann sich die Jungs bis Ende März noch live anschauen, die genauen Tourdaten findet ihr auf der Facebook-Bandseite.
Review von Aylin
Coilguns – Millennials
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