Carcass – Surgical Steel
Mit Reunions ist das ja immer so eine Sache: die einen finden sich wieder zusammen, um noch einmal die (musikalische) Rente aufzubessern, da die Tantiemen immer weniger werden, während die anderen merken, dass es vielleicht doch noch ein Kapitel in der Bandhistory zu erzählen gibt, was zu Zeiten der Auflösung zu erzählen noch nicht möglich gewesen ist.
 
Im Falle von CARCASS trifft definitiv letzteres zu: als Wegbereiter zweier später mächtig boomenden Genres (Gore Grind und Melodic Death Metal) haben die Briten noch das eine oder andere Eisen im Feuer. 18 Jahre nach ihrer Auflösung  geben CARCASS der Metalmeute was sie verdient: ein mächtiges Riff-Feuerwerk (welches definitiv ein paar Querverweise zu alten 80er Metalikonen enthält!) gepaart mit dem keifenden Organ von Sänger/Basser Jeff Walker. „Surgical Steel“ reißt einen von der ersten Note mit in die Abgründe reiht sich nahtlos ein in die Meilensteine vergangener Tage (Ja, auch „Swansong“ sollte hier erwähnt werden). Das Mixing, welches von Colin Richardson angefangen und dann von Andy Sneap vollendet wurde, pass wie die berühmte Faust aufs Auge: der Sound lebt und ist keinesfalls klinisch und steril (diese Vergleiche seien mir verziehen). Ohne Schnörkel und Schmonzes direkt auf die Glocke!
 
Ich frage mich nur, warum Michael Amott nicht bei der Reunion dabei war. Dachte er, es würde nur ein lauwarmer Aufguss der alten Großtaten werden? Dann hat er sich verdammt geirrt. „Surgical Steel“ ist ein absolutes Highlight des Jahres 2013!  Operation gelungen, Patient lebt!
 
Anspieltipps: „The Granulating Dark Satanic Mills“, „Mount Of Execution“ 
 
Review von Kai Paetsch
 
Dieser Artikel wurde am: 9. Januar 2014 veröffentlicht.

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