Broilers – Puro Amor

Die Broilers veröffentlichen mit „Puro Amor“ ihr neues Album. Es enthält 14 Titel, hat eine Spielzeit von 46 Minuten und erscheint beim eigenen Label Skull & Palms Recordings.

Vier Jahre haben sich die Broilers Zeit gelassen, um mit „Puro Amor“ ihr achtes Album zu veröffentlichen. Ich war sehr gespannt, wie es klingen wird und da war bzw. bin ich sicherlich nicht alleine – denn die Meinungen gehen ja oftmals auseinander, wenn man sich über die Band unterhält.

Ich habe das letzte Album „sic!“ mit der vollen Punkte,- bzw. Sternezahl bewertet, da ich es sehr punkrockig und gleichzeitig abwechslungsreich fand. Ähnlich verhält es sich auch bei „Puro Amor“; hier wird aber der Fokus hauptsächlich auf ein Thema gelenkt: die Liebe und alles, was mit ihr zu tun hat.

Mit „Nicht alles endet irgendwann“ starten die Broilers richtig stark und singen, dass sie die bleiben, die sie waren – top und das kann ich auch doppelt unterstreichen. Auch der zweite Song „Nach Hause kommen/Zurück zu mir“ knallt und ich bin jetzt schon begeistert. Nach der hochmelodischen Single „Gib das Schiff nicht auf!“, dem „Nur noch ich, nicht mehr wir“-Trennungssong „Porca Miseria“ und dem leicht disco-mäßigen „Alter Geist“ kommt dann mit „Trink mich doch schön“ einer meiner Favoriten. Ska-Sound, der einen direkt an den Sommer denken lässt und ein Text, der einen auch zum Lächeln bringt – denn Frontmann Sammy hat einfach Recht mit dem, was er singt.

Im Allgemeinen gefallen mir die Texte, denn hier wird neben viel Tiefgang auch immer mal wieder das zwinkernde Auge rausgeholt und auch musikalisch ist es ziemlich stark, wie die Band die Bläser und das Keyboard einsetzt – sehr charmant und einfach toll. Es passt so ziemlich alles zusammen!

Und es gibt auch gute News von Paul (na, wer kennt ihn noch) und bei „Schwer verliebter Hooligan“ wird live aber mal so richtig getanzt werden – und ich hoffe, dass alle schwer verliebten Kuschelbären hier auf der Tanzfläche sein werden. Natürlich können die Broilers auch gesellschaftskritisch, denn mit „Diktatur der Lerchen“ wird der Finger gehoben und hier sitzen die verzerrten Gitarren auch wieder.

„Da bricht das Herz“ – mein persönlicher zweiter Favorit, denn der verspielte Gesang in Verbindung mit dem frischen Sound holt mich hier beim ersten Mal hören ab. Auch weil es im Refrain zunächst nicht laut, sondern leise wird. In „Dachbodenepisoden“ wird balladesk an früher gedacht und man denkt drüber nach, wie es wäre, wenn jemand die verstaubten Kartons öffnet und die alten Bilder abwischt – puh, Gänsehaut! „Ich bin oben, wenn du mich suchst.“

Nach dem ebenfalls bekannten „Alles wird wieder Ok!“, welcher übrigens 2-3 Durchläufe brauchte (dann aber auch zündete) kommt mit „Niemand wird zurückgelassen“ eine weitere, coole Punkrock-Nummer, die sich gewaschen hat und die auch live extrem zünden wird. Und dann kommt mit „Alice und Sarah“ ein Lied, das so einige soundtechnisch überraschen wird (zumindest anfänglich) und jetzt das große aaaaber! Der Text ist absolut megamäßig gut, denn hier gibt es eine Anti-Nazi-Hymne – stark, ebenfalls doppelt unterstrichen und drei Ausrufezeichen dahinter!

Mit „An allen anderen Tagen nicht (Lebe, Du stirbst)“ hauen die Broilers dann den wohl emotionalsten Song raus und beenden das Album – mehr möchte ich zum Song nicht sagen. Toll, fantastisch!

Ja, die Broilers haben mich mit dem Album überrascht, denn einige Songs brauchten bei mir 2-3 Durchläufe – aber dann hat es auch umso mehr geknallt. Sehr starke Texte, tolle Melodien und ein fantastischer Sound – das Warten hat sich gelohnt; auch wenn über diesem Album eine große Herzwolke schwebt. Ein Werk mit Liedern, welche Mut machen, einen zum Lächeln bringen und verdammt ehrlich ist – ich freu mich auf die kommenden Live-Shows!

Review von Florian P.

Dieser Artikel wurde am: 22. April 2021 veröffentlicht.

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