BRDigung veröffentlichen mit „Zeitzünder“ ihr neues Album. Es enthält 16 Titel, hat eine Spieldauer von 55 Minuten und erscheint bei Rookies&Kings.

Also etwas weniger als 1,5 Jahre nach der „Chaostheorie“ kommt mit „Zeitzünder“ das neue Album der Punkrock-Band BRDigung.

Und von den bereits angesprochenen 16 Titeln sind das Intro und das Outro mit eingerechnet. „Mittelfingerauthorität“ ist der erste Song und der knallt mal direkt richtig los – geiler Text und eine klasse Melodie, die direkt hängen bleibt. Ganz besonders das „BRDigung“ im Refrain zieht sich (zum Glück) wie ein roter Faden durch die Alben…

„Kampf gegen die Leere“ und auch „Ikarus oder Peter Pan“ verdeutlichen, dass die Musiker sich auch dieses Mal wieder viele Gedanken gemacht haben, was die Texte angeht. Es geht um Themen wie das Erwachsenwerden, den Sinn des Lebens oder auch darum, dass man niemals käuflich sein wird. (Bei letzterem Thema und somit dem Song „Mein Lied im Radio“ müssen sich die Kinder allerdings die Ohren zu halten)

Dazu erscheint der knallende Double-Bass des Schlagzeugs immer wieder im Vordergrund und treibt den sehr guten Sound nochmals an!

Ganz besonders gut finde ich „Die Hände hoch“, denn hier wird mal klar und direkt gesagt, dass man mit dem zufrieden sein soll, was man hat und nicht ständich über alles meckern soll – großartig! Übrigens muss man hier aufpassen, denn die Melodie begleitet einen den ganzen Tag…

Bei „Lebst du noch“ fällt auf, dass hier das Zwischenspiel aus Punkrock und Metal deutlich enger ist und auch hier gilt es, dass man einfach mitsingen muss und ich bin sehr gespannt, wie dieser Song live ankommen wird; denn gerade die Melodie lädt zum ausrasten ein.

Die erste Ballade wird mit „Nur noch ein Wort“ präsentiert, die als kurze Pause genutzt werden kann, bevor es mit „Tanzen im Regen“ rasant weiter geht – hier geht es darum, dass man jede Sekunde im Leben nutzen sollte! Das Gegenteil davon beschreibt dann „Pures Gift für mich“, denn hier geht es darum, dass der Mann in einer Beziehung immer genau das machen muss, was die Frau möchte – dieses gibt es sicher ziemlich oft!

„Alles anders“ war die erste Single,- und Videoveröffentlichung und vom Grund her mag ich auch diesen Song, es geht thematisch um die Besserwisser und Heuchler in der Gesellschaft und denen sollte man nicht zwingend glauben. Allerdings wird mir hier einfach zu oft „Wir machen alles anders“ gerufen…

Und dann wird mit „Neues Leben“ die zweite Ballade präsentiert und ich bin fast vom Hocker gefallen – textlich sowas von unter die Haut, dass einem die Tränen kommen. Es geht um unsere Kinder und darum, wie eng die Beziehung und wie extrem stark die Liebe zwischen Elternteil und Kind ist – großartig!

„Kraft Liebe Hoffnung“ beschreibt den Krieg um das Geld und um die Macht, hier passt neben dem Text auch die Musik, die sich wie eine zweite Haut über die Lyriks legt. „Meine Idole sind tot“ erzählt den Traum, dass man irgendwann so sein möchte, wie der Mensch, den man sich gerade als Kind auf der Bühen anschaut – allerdings kann man bei denen nicht hinter die Fassade gucken und somit werden auch sehr viele Lügen ans Tageslicht kommen. Also besser keine Idole, als die falschen!

Das Ende bereitet der Song „Im freien Fall“, der aussagt, dass man nicht immer an allem zweifeln soll – das fast 4-minütige Outro danach, welches dann nochmal die Songs mit Streichern nachspielt (ist ziemlich cool), setzt den Punkt!

BRDigung setzen für mich eine klare Schippe im Gegensatz zu „Chaostheorie“ oben drauf und vereinen druckvollen Punkrock mit Metal-Einschlägen sehr gut. Die Instrumente klingen toll und auch die Texte sind durchdacht – man möchte sehr oft lauthals mitsingen!

Review von Florian

BRDigung – Mittelfingerauthorität