Betontod veröffentlichen mit „Pace Per Sempre“ ihr neues Album. Es enthält 12 Songs, hat eine Spielzeit von 35 Minuten und erscheint bei Betontod Records.
30 Jahre Betontod – 30 Jahre Punkrock – 30 Jahre Vollgas. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn es Bands schaffen, ihr Level kontinuierlich so hoch zu halten, wie noch zu Zeiten der Bandgründung. Klar, Betontod haben sich ebenso weiterentwickelt – der Sound ist ausgereifter, die Produktionen druckvoller und die Texte wahrscheinlich tiefgründiger. Vielleicht nicht immer, aber im Großen und Ganzen definitiv – mag am Älterwerden der Musiker liegen oder aber auch an der heutigen Zeit, oder an einem Mix aus den beiden Dingen.
„Frieden für immer“, so heißt der neue Albumtitel übersetzt, wäre sehr schön und ist auch eine Sache, die sich alle Menschen wünschen sollten. Leider wird es wohl niemals soweit kommen. Aber dieses Album ist textlich und optisch ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Mit „Hals-Maul-Arsch-Gesicht“, „Retro“, „Jogginghose Forever“, „Wir feiern dich“, „Regenbogen“ und „Pech & Schwefel“ wurden bereits viele Songs samt Videos veröffentlicht; die Hälfte ganz genau. Das ist auch eher ungewöhnlich, aber wohl ein Zeichen dafür, dass die Musiker viel zu erzählen haben und vieles loswerden möchten. Die bereits bekannten Titel gefallen mir alle gut, sie sind sehr melodisch, druckvoll und textlich gewohnt stark.
Auch die weiteren Songs „Der nackte Kaiser“, „Wirklich wichtig“, „Fliegen“, „Bist du da“, „Schatten und Licht“ und „Mitternacht“ mag ich. Themen wie die heutige Zeit, das ‚Über-Leichen-Gehen‘ der Gesellschaft, das nicht vorhandene Miteinander und einfach die Tatsache, dass man viel auch mal jemanden vermissen darf. Songs, die aufrütteln können, den Zusammenhalt stärken und zeigen, dass es an vielen Ecken und Kanten falsch läuft. Der Regenbogen als Zeichen, dass die Gesellschaft bunt sein muss; dass es selbstverständlich sein MUSS, gegen Nazis zu sein und dieses Gefühl von Betontod, dass es noch lange weitergeht. Sehr gut!
Mir gefällt das neue Album gut, vor allem die Texte sind stark. Als vielleicht kleinen Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass man vielleicht den Übergang der Strophen über die mögliche Bridge bis zum einsetzenden Refrain gitarrenmäßig anders hätte abmischen können. Es geht oft so in eins über, ohne dass die Gitarren „offen“ bzw. lauter gespielt werden – sagt man das so? Und an der einen oder anderen Stelle hätte ein einsetzender Chor gut gepasst – trotzdem freue ich mich sehr auf die anstehenden Konzerte, es wird wieder abgehen!
Review von Florian P.
0 Kommentare