Alter Schwede – Offenbar haben Motörhead und KISS einst ein Baby gezeugt. Sicherlich nicht das Erste und ich weiß auch leider nicht wie viele es insgesamt auf der Welt gibt (bestimmt sehr viele), aber dieses hier wirkt doch recht gelungen und lernt wohl aktuell zu laufen. Und wenn man mir sagen würde, dass Onkel Led Zeppelin und Tante Deep Purple in Erziehungsfragen sehr wohl mit zu reden hatten, würde ich es ohne Weiteres glauben. Also wahrhaftig, und auch laut eigener Aussage, geprägt durch die 70er Jahre!
Hier wird klassischer Rock´n´Roll (Eine Sache die früher einmal so etwas wie das Böse war) zwar nicht neu erfunden, dafür aber in Würde am Leben erhalten und fortgeführt. Für jeden Feingeschmack innnerhalb dieser Stilrichtung ist etwas dabei: Melodiöse Chöre, Bluesrock-Einlagen, viel Dekoration wie Tremolo, WahWah, Hall und weitere Effekte – Innerhalb und ausserhalb der Aufreisser-Gitarrensolos. Das Intrument E-Gitarre steht hier ohnehin zweifelsfrei im Vordergrund, dennoch vollführt jedes Bandmitglied seine Aufgabe mit Bravour – Treibende Basslines und ein vielseitiges Schlagzeug tragen ihren bedeutsamen Teil zum Gesamtwerk bei. Der glamourös anmutende Gesang könnte gar nicht noch typischer für diese Art von Rockmusik klingen. Na klar – das passt!
Die Songtitel springen dir förmlich in´s Auge und man kann sich für einen Moment gar nicht daran satt lesen. Tracks wie „Rock´n´Roll Degenerate„, „Badlands„, „Rat Race„, „Balrog Boogie“ oder „Frenetic Magnetic“ versprechen einen gewissen Grad an Wahnsinn, irgendwo zwischen Motorradclub und Jugendkultur.
Die Beat City Tubeworks, verortet im Süden Schwedens, haben das Album dieses Mal auf dem schwedischen Label The Sign Recods veröffentlicht. Logo und Cover der Platte lassen darauf schließen, dass man es mit Musik zu tun bekommt.
„I Just Cannot Believe Its The Incredible“ lässt sich als Gesamtwerk sehr angenehem anhören – Der rote Faden zieht sich durch !Auch wenn ruhigere Passagen, wie in „Dog on a Leach“ oder „Let me in“ durchaus eingesetzt werden, schläft das Album an keiner Stelle ein, sondern rollt daher wie ein Plymouth Superbird auf den Straßen des Grand Canyons. Schwer sich da auf so etwas wie einen Lieblingstrack fest zu legen, die kommen allesamt sehr fresh um die Ecke. Dann vielleicht doch nach den Songtiteln gehen? „Rat Race“ bockt schon hart!
Eines ist klar: Wenn jemals ein neues Battletoads-Game erscheinen sollte, hätte ich „I Just Cannot Believe Its The Incredible“ gerne als Soundtrack. Eher in der Realität gedacht, würde ich jedem der das Bedürfnis nach Zerstreuung und positiver, abgefuckter und aufgeweckter Stimmung hat, eine ordentliche Dosis dieser Band durchaus nahe legen.
Review von Kilian
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