„Das Ding hab ich komplett im Alleingang durchgezogen“, lies kürzlich Calleb Shomo aka Beartooth bezüglich der Veröffentlichung seines Debütalbums verkünden. DIY im Hardcorebereich? In dem Genre, in dem nach Metal, sich immer mehr Bands in sterilen Studioproduktionen verlieren, bringt einer ein Album auf den Markt das er komplett selbst eingespielt hat? Na das kann ja was geben, noch zu gut liegt mir der Auftritt von Putried Pile im Gedächtnis, dieses Solo Grindcore Gewitter das mehr als verstörend war. Entsprechend skeptisch waren die ersten Hörproben in das Debütalbum „Disgusting“. Doch wie so oft im Leben, kam alles anders als gedacht. Die Songs auf „Disgusting“ haben so viele Ecken und Kanten das sie einfach authentisch sein können. Genau darum geht es Beartooth, authentisch zu sein. Wenn man Bock hat seinen Gemütszustande auf Papier zu bringen und das Ganze dann einfach rauszuschreien. Ein Paar Gitarrenriffs dazu, alles mit Drums unterlegt und schon hat man 12 fette Hardcore Songs produziert, die in ihrer Bandbreite vom simplen Metal-Hardcore Song bis zur melodiösen Punkrock Nummer reichen. Die Songs sind bei weitem nicht perfekt, so klingen die Drums weitestgehend doch sehr elektronisch, bei den anderen Instrumenten spürt man förmlich wie sehr Shomo seine Musik liebt und lebt.
Ein wirklich fettes Debüt Album und wenn man bedenkt, dass Calleb bis auf die Veröffentlichung alles selbst produziert hat, muss man vor ihm noch tiefer den Hut ziehen. Red Bull Records, sind ja bekannt für wenige dafür aber einzigartige Releases. Ich denke das Beartooth mit „Disgusting“ genau in diese Reihe passt. Das ist Hardcore in seiner reinsten Sorte. Sollte man nicht verpassen!
Review von Florian Stoffelen
Beartooth – I Have A Problem
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