Attila – Dramadies

Dramadies“ ist ja eigentlich ein ganz guter Name für ein Album.

Irgendwie ein Titel, der Aufmerksamkeit erregen kann, da man sich im Vorfeld schon fragt, ob es denn Songs, die eher optimistisch klingen und dem Hörer somit ein paradiesisches Hörvergnügen bereiten oder handelt es sich hier um herzzerreißende Stücke, die dramatisch wirken und somit Schmerz bereiten.

Attila Reißmann schafft irgendwie genau die Mitte.

Von daher passt Dramadies für ein Album das irgendwo zischen Punk, deutschsprachiger Rockmusik (kein Deutschrock), Liedermacher aber auch Folk daherkommt.

Eine gute Stimme begleitet uns hier durch zehn Songs, die eine Spielzeit von knapp 32 Minuten ausfüllen.

Die Richtung des Albums weißt uns der Opener „GPS“. Ein Stück, das eine Geschichte erzählt, der man zuhören will, aber auch durch die Stimme und die gute Instrumentalisierung im Ohr bleibt. Ein guter Opener über die „Wahrheit und Pflicht“ und das Glashaus, in dem wir sitzen. Auch wenn „keiner weiß wohin die Reise führt“ scheint dieser Song doch sowas wie eine Aushängeschild für das Alum zu sein. Wem der Opener gefällt, der weiß, dass er das Album weiter hören sollte.

Tanzbär“ gefällt mir etwas weniger doch das etwas rockigere „Entfernungen“ finde ich wieder gelungener. Manche Stücke des Albums laufen irgendwie vorbei und wenn man abgelenkt ist, wirkt das Album weniger als es könnte.

Einen Anspieltipp, den ich noch mitgeben möchte ist das „Zugticket“, das gute Gitarrenmusik ist und stark nach Freiheit riecht. Ein schönes Stück in diesen langweiligeren Zeiten. Das „ich gehör nicht hier hin“ klingt ehrlich und passt zum Album.

Ganz langsam und melancholisch bringt uns der gute Attila dann mit „Blinder Fleck“ ein Liebes- oder besser gesagt ein Abschiedslied, das durch den Satz „ich muss so blind gewesen sein“ eine starke Zeile erhält, die sicher viele Anhänger auf den Konzerten mitsingen werden.

„Ich muss so blind gewesen sein“ gilt natürlich nicht, wenn man das Album hört. Wer diesen Songs Zeit zum Entfalten gibt, der wird das Album lange hören.

Ein recht ordentliches Album, das aus guten Texten besteht und verschiedene Genres verknüpft. Gerne mal reinhören, wenn ihr was übrig habt für Liedermacher oder auch akustischen Punk.

Ganz ordentlich.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 1. Juli 2020 veröffentlicht.

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