Die Abstürzenden Brieftauben veröffentlichen mit „Doofgesagte leben länger“ ihr neues Album. Es enthält 16 Tracks, hat eine Spielzeit von 37 Minuten und erscheint beim Weser Label.
Wie lange hat man nichts von den Tauben gehört? 2009 gab es auf der DVD „25 Jahre sind genug“ das letzte neue Lied zu hören, es hieß „Punkrockrente“ – allerdings kam 1994 mit „Wer hat an der Uhr gedreht…?“ das letzte Album!
Umso mehr können sich die Fans auf das neue Release freuen und somit werden Mirco „Micro“ Bogumil und Olli aka Johnny Bockmist (der neu zum Duo dazugestossen ist und es somit auch komplettiert) alles gegeben haben, damit das auch eben so ist!
Mit „Das Grauen Teil 3“ geht es los und wie kann man bitte besser sein „Comeback“ feiern, als mit dem Buckligen zu starten! Cooler Punkrock, der mit der unverkennbaren und sich nicht veränderten Stimme von Micro direkt ins Ohr geht. „Ausgeschlafen“ und „Pieke Punk“ sind ebenso zwei starke Nummern, gerade „Pieke Punk“ gefällt mir richtig gut – hier wird allen klar gemacht, wo es wie langgehen wird. Die These, dass es in Hannover scheinbar die schönsten Frauen gibt, wird in „Lindener Girl“ aufgestellt – natürlich haben die Brieftauben ihren Humor nicht verloren!
Aber es kann auch ernst und vor allem aktuell zugehen, dass beweisen „Freiheit stirbt“ und „Nie wieder Pegida“ – zu den Texten gibt es nicht viel zu sagen! „No Future war gestern“ blickt ein wenig in die Vergangenheit und gibt ein wenig die heutige Richtung vor. Dann kommt mit „Keine Termine“, ein absolutes Party,- und Schunkellied – dann startet auch schon mit „Der Roadie Job ist gar nicht so einfach“ die zweite Hälfte – 40 Sekunden, in denen man nur lachen kann, denn hier erlauben sich die Tauben erneut einen kleinen Spaß!
„Tim Buktu“ sagt (ebenfalls natürlich mit einem Augenzwinkern), dass es egal ist, wie die Sonne in Tim Buktu steht, solange sie zuhause scheint! „Pause“ (man darf auch mal das Handy ausschalten) und „Die Blumen sind für sie Herr Polizist“ (der Freund und Helfer ist immer da, wenn man ihn braucht) bringen die Brieftauben auf ein neues Leben. Hier merkt man ganz klar, dass neue Einflüsse dazugekommen sind – auch was das Schlagzeug-Spiel angeht. Olli wird selbstverständlich einiges dazu beigetragen haben, dass jetzt mehr Facetten zum Vorschein kommen!
„Weißt du was du mich mal kannst“ rechnet mit den Menschen ab, die nur labern und nichts machen – („Ja Ja heißt Leck mich doch am Arsch“). „Im Garten sind Mörder“ ist ebenfalls ein Titel, der das musikalische Niveau nochmals etwas anhebt. „Die Tauben kommen“ und „Vorbei“ bereiten dann das Ende – nochmal Vollgas und alles rausholen!
Die Abstürzenden Brieftauben haben natürlich nichts verlernt, weder ihren Stil noch den Witz. Allerdings sind auch hier die Jahre nicht einfach so vergangen, denn musikalisch ist es rockiger als noch vor 20 Jahren – das bringt den Sound auf ein neues Level! Willkommen zurück, liebe Tauben!
Review von Florian
Abstürzende Brieftauben – Nie wieder Pegida
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