„Sobald man meint, man hätte das Schlimmste gesehen, was Menschen zu bieten haben, stellt man fest, dass man sich geirrt hat. Das Böse ist einfach grenzenlos.“
Ein sehr einladender Satz, den wir auf der Rückseite des neuen Romans von Stephen King lesen können.
„Holly“ heißt dieser und ist im Heyne Verlag erschienen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar.
Tatsächlich ist dies ein Satz, der das Buch in wenigen Worten ganz gut beschreibt.
Man kann diesen Satz aber auch ein wenig abgewandelt auf Stephen King loslassen.
„Sobald man meint, man hätte jede schlimme Geschichte gelesen, die Stephen King geschrieben hat, stellt man fest, dass man sich geirrt hat. Der Meister ist einfach grenzenlos.“
Und so schreibt Stephen King ein weiteres Mal über eine seiner Lieblingsfiguren.
Holly.
Bereits im sechsten Buch ist die Privatermittlerin zugange und dieses Mal hat sie es weniger mit Übernatürlichem, denn mit Unmenschlichem zu tun.
Im Mittelpunkt dieses Buchs steht die Jagd von Holly Gibney auf eine scheinbare Serie von Verbrechen, die sie im ersten Moment nicht richtig greifen kann.
Jedenfalls verschwinden Menschen in gewissen zeitlichen Abständen und gerade jetzt, nach dem Tod ihrer Mutter, bekommt Holly den Auftrag, das jüngste Opfer ausfindig zu machen.
Nicht ganz einfach, da Holly Gibney zum Teil abgelenkt von ihrer eigenen Lebenskrise, dem Erbe aber auch dem Zurückblicken in die eigene Vergangenheit mit Bill Hodges.
Und nicht nur das.
Auch die Corona-Krise macht ihr zu Schaffen und stellt sie noch mehr auf eigene Beine als schon in den Büchern um den „Outsider“ und die „Blutigen Nachrichten“.
Und so dauert es etwas, bis Holly es schafft, etwas Licht ins Dunkle zu bringen – bis sie sich schließlich selbst in einer ganz dunklen Ecke (und hinter Gittern) befindet.
Was jedoch nicht lange dauert, ist es, uns LeserInnen für das neue Abenteuer zu begeistern.
Stephen King schafft dies ein weiteres Mal, in dem er dieses Mal über Zeitsprünge zu beginn des Buches einen herrlichen Spannungsbogen aufbaut.
Auch schafft es Stephen King, uns zum Rätseln zu bringen.
Die Geschichte der Leber aber auch das „Warum?“ der Entführungen lässt uns schnell ins Buch Eintauchen und die Geschichte (wie die übrigen Holly Gibney – Stories auch) mit Freunde zu verschlingen.
Auch wenn uns vielleicht ab und an etwas der Appetit vergeht, müssen wir doch zum ende des Buches feststellen, dass die knapp 650 Seiten wieder schneller vergingen als wir uns vorgestellt hatten.
Eine krasse Story, die es (man glaubt es kaum) so von Stephen King noch nicht gab.
Obwohl es dann doch irgendwie auf der Hand lag.
„Sobald man meint, man hätte jede schlimme Geschichte gelesen, die Stephen King geschrieben hat, stellt man fest, dass man sich geirrt hat. Der Meister ist einfach grenzenlos.“
Grenzenlos spannend ist die Story nicht immer, da sie manchmal etwas zu sehr in Corona oder auch politische Punkte abweicht – die Geschichte ist aber gut.
Und ja, wir wissen, dass das Böse schon alt ist und auch mal ganz alt sein kann.
So wie hier…
Aber mehr wollen wir nicht verraten.
Viel Spaß beim Lesen des Buches.
Vielleicht ein kleiner Nachtisch zu den großen Werken wie „Shining“, „Es“, „Friedhof der Kuscheltiere“, …
Wir wünschen euch LeserInnen einen Guten Appetit und bitten euch nach dem Lesen nicht direkt den Kühlschrank öffnen.
Oder die Hände einzucremen…
Von uns 4 von 5 Dessert-Punkten.
Review von Thorsten.
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