Na, das ist mal eine Trilogie. Eine Märchenhafte. Naja, mehr oder weniger. Denn irgendwie ist hier alles anders. Gut – Böse. Dunkel – Hell. Auf jeden Fall ist jede Menge Spannung in dieser neuen Interpretation von Alice im Wunderland garantiert. Sicher kennen wir alle die Geschichte von Alice aus unserer Kindheit und sicher haben viele von uns auch die Verfilmung mit Johnny Depp genossen. Doch diese drei Bücher drehen einiges um. Fast schon wie in einem Paralleluniversum. Christina Henry heißt die Autorin, die mit den „Die Chroniken von Alice“ drei Teile einer wunderbaren Geschichte verfasst hat, die nicht unbedingt gut enden muss. Jedenfalls nicht für alle Protagonisten dieses Dreiteilers. Für einige aber schon. Doch bis es dazu kommt müssen diese einige Böswichte beseitigen und durch einige Liter Blut waden. „Die Chroniken von Alice“ sind tatsächlich mehr als nur ein Remake einer Geschichte, die uns als Kinder mitgenommen hat.
Christina Henry packt den Stoff neu an und die Bücher „Finsternis im Wunderland“ (ISBN 3764532343), „Die Schwarze Königin“ (ISBN 3764532351) und „Dunkelheit im Spiegelland“ (376453267X) lassen uns die Story irgendwie neu erleben.
Aber Achtung. Nicht unbedingt etwas für schwache Nerven und Leser*innen, die hoffen, dass Alice gemütlich Tee trinkt und spielend ihre Abenteuer erledigt. Auch wenn mal Tee getrunken wird, braucht man hier als Leser*in auch mal einen Schluck, um kurz abzuschalten. Denn hier wird an einigen Stellen tatsächlich schwer was aufgefahren. Aber beginnen wir doch von vorne. In der Anstalt – der Irrenanstalt.
Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland
Finsternis im Wunderland – so heißt dieses 352 Seiten starke Buch, das im schicken Hardcover daherkommt.
Mit viel Fantasie ausgestattet, denn auf den Buchseiten befinden sich Spuren eines Tieres.
Da kommt doch irgendwie das alte Alice Feeling auf.
Aber nur kurz, denn wir müssen schon sehr schnell erfahren, dass Alice in einer Anstalt lebt.
Neben ihr sitzt ein berühmter Axtmörder – Hatcher.
Mit diesem freundet sich Alice an und es kommt, wie es kommen musste.
Gemeinsam schaffen die Beiden es, begünstigt durch einen Brand, aus der Anstalt zu fliehen.
Der Brand wurde scheinbar von einem dunklen Wesen gelegt, dass ebenso die Flucht aus dem Kerker der Anstalt geschafft hat.
Man kann es vermuten und ja – dieses Ungeheuer ist der Feind, der besiegt werden muss.
Doch nicht nur um die Städte und die Umgebung zu retten.
Auch Alice hat ein persönliches Interesse, diesem Ungeheuer entgegenzutreten.
Auf der Suche nach ihrem Ich muss sie Antworten finden und genau hier scheint dieses übermächtige Wesen Teil der Lösung zu sein.
Weitere Puzzleteile zum Ich findet Alice in bekannten Figuren wie den Grinser, die Raupe aber auch dem weißen Kaninchen, das Alice sicher kein Petzauge machen wird.
Denn immerhin fehlt dem Kaninchen eins.
Genommen von Alice.
Ja – auch die Story nimmt einen mit.
Irgendwie vergeht alles wie im Flug – auch wenn an manchen Stellen (aufgrund der Geschwindigkeit der Erzählweise sowie der schnellen Gefechte) etwas die Tiefe fehlt.
Auch die Charaktere kommen so zum Teil etwas schwächer rüber, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut.
Und so können diese sich ja auch noch in den folgenden Bänden entwickeln.
Insgesamt ein starker Start, der zwar einige wenige Logiklücken aufweist, aber tatsächlich fesselnd geschrieben ist.
Von mir hier 4 von 5 Teetassen.
Die Chroniken von Alice – Die Schwarze Königin
Der zweite Teil beginnt praktisch dort, wo der erste endet.
Man muss den ersten Band aber nicht zwingend gelesen haben, da es einen knappen Rückblick gibt und das Abenteuer zwar auf dem ersten Band aufbaut aber trotzdem unabhängig ist.
Unsere Hauptfiguren haben zueinander gefunden und sind auf der Suche.
Immer noch ein wenig nach sich selbst aber auch nach einem verschwundenen Mädchen, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist.
Das Buch zählt diese Mal 336 Seiten und bringt uns auf diesen wieder jede Menge Kurzweil.
Alice schein als Siegerin festzustehen.
Den Wahnsinn besiegt und nun auf dem Weg in ein neues Abenteuer.
Es erwarten sie deutlich weniger blutige Auseinandersetzungen aber (kleine Parallelen zum weißen Kaninchen in Band 1) wieder ein Rätsel, das gelöst werden muss.
Die schwarze Königin gibt den Suchenden Rätsel auf, die gelöst werden müssen.
Dazu begeben sie sich auf einen Weg, der sie an neue fantastische Orte führt und spanende Begegnungen mit sich bringt.
Auch reifen die Hauptcharaktere, da in diesem Band etwas intensiver erzählt wird.
Finde ich gut, da man sich schon ein wenig mit Hatcher und Alice angefreundet hat.
Auch dieser Band gefällt ist aber nicht ganz so kurzweilig und hat an manchen Stellen auch Längen. Insgesamt macht aber auch diese Geschichte Spaß und einige Fragezeichen aus dem ersten Band werden geöst.
Ein ordentlicher zweiter Band, bei dem ich mir zwar vom Ende etwas mehr erwartet hätte, der aber trotzdem großen Spaß gemacht hat zu Lesen.
Auch hierfür wieder eine schöne Ladung Tee, die man in 3,8 Tassen bemessen kann.
Die Chroniken von Alice – Dunkelheit im Spiegelland
Ja eine kleine Zugabe gefällt.
Band drei der Reihe steht praktisch autark, sollte aber am besten nach dem zweiten Band gelesen werden.
In „Dunkelheit im Spiegelland“ bekommen die eingeführten Figuren neue Abenteuer.
Unabhängige Abenteuer, denn der Band, der mit 368 Seiten tatsächlich der umfangreichste der „Dunkelheit …“-Geschichten ist, besteht aus vier Kurzgeschichten.
Vier neue Abenteuer mit unseren Hauptpersonen aus den ersten beiden Bänden, die sich intensiver mit Hatcher und Alice auseinandersetzen.
So erzählt Hatcher aus der Vergangenheit, in der er noch als Nicholas bekannt war. Alice hingegen bringt den Grusel durch die Story einer gruseligen Nacht in einem Schloss.
Fast schon märchenhaft.
Aber auch nur fast, denn wer die ersten beiden Bände gelesen hat, der weiß das auch dieser Band nicht unbedingt für Zartbesaitete und Romantiker*innen geschrieben ist.
Auch wenn es hier (ebenso wie in Band 2) etwas weniger Gemetzel gibt, wie noch in dem Auftakt dieser Trilogie.
Insgesamt ist dieser Teil eine nette Vervollständigung.
Für mich persönlich gehört dieser Band aber definitiv zu den ersten beiden Büchern hinzu.
Hat man noch bei Buch 1 das Gefühl, dass die Figuren etwas zu kurz kommen, so ist es hier an der Zeit, diesen Raum zur Entfaltung zu geben.
Wie bei einem schönen Tee.
3,5 Tassen vergebe ich hierfür.
Die komplette Saga bewerte ich mit etwas mehr als dem Durchschnitt der Einzelbände, da die Bücher nicht nur Spaß beim Lesen machen.
Auch in der Sammlung sind sie ein Hinkucker.
3.9 Tässchen und gerne stellen wir euch bald auch ein weiteres kurioses Abenteuer eines altbekannten Helden vor, der von Christina Henry aus einer etwas anderen Sicht beschreiben wird.
Viel Spaß euch, wenn ihr die Bände lest.
Sicher auch ein gutes Weihnachtsgeschenk.
Bewertung Band 1: 4 von 5 Tassen
Bewertung Band 1: 3.8 von 5 Tassen
Bewertung Band 1: 3.5 von 5 Tassen
Buch-Rezension von Thorsten
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