Da war ich dieses Wochenende froh, dass Dauerregen war. Schließlich kam vor wenigen Tagen der neue Gruber bei mir zu Hause an und sehr gespannt war ich, wie der Autor, denn die Geschichte um Walter Pulaski weiterführt. Denn immerhin schließt sich mit dem neuen Band „Rachefrühling“ der 4-Jahreszeiten-Kreis. Mit über 600 Seiten ist dieser Band außerordentlich umfangreich was aber kaum merkbar ist, denn (dank des Regens) vergehen beim Lesen die Stunden wie im Flug und die Seiten ziehen einen förmlich hinein in eine Geschichte, die wieder einmal spannend und überraschend ist.
Es fängt etwas ruhiger an als gewohnt doch der Schein trügt. Ab der Mitte des Buches geht es mal richtig gut zur Sache. Hier fühlt man sich an den Szenen beteiligt und bibbert mit den HeldInnen dieser Geschichte. Neben dem Hauptakteur, Walter Pulaski, spielt ein weiteres Mal Evelyn Meyers ihre Rolle und sich in die Herzen von uns LeserInnen. Ihr Anliegen ist es, einen Podcaster zu vertreten, der scheinbar den Mord an einer Ärztin verübt hat.
Interessant hierbei ist, dass der Podcaster sich auf True-Crime spezialisiert hat und nun selbst als Verdächtiger praktisch seiner eigenen Unschuld nachgeht. Dass dieser Podcaster, Martin Kilian, sowohl von Walter Pulaski als auch von Evelyn Meyers unterstützt wird, ist kein Zufall. Schließlich hatte Pulaski im letzten Band der „Todes“-Reihe schon angekündigt, einmal nach Wien zu kommen. Dass gerade zu dieser Zeit ein Mord passiert, kann man sich fast denken. Und es ist auch kein Zufall, dass Andreas Gruber wieder gekonnt die Stricke zieht und uns das ein oder andere Mal in die falsche Richtung zu lenken. Sehr charmant an diesem Buch finde ich auch dass Gruber sich nicht scheut, neben seiner bekanntesten Figur, Maarten S. Sneijder, auch Peter Hogart zu erwähnen.
Irgendwie beschleicht einem da das Gefühl, dass die bekannten Ermittler bald mal zu dritt auftreten. Ob sie dann, wie die 3 Musketiere einen Fall lösen, wage ich zu bezweifeln. Das es aber wieder großes Kino werden wird – darauf würde ich wetten. Denn auch mit „Rachefrühling“ schreibt Andreas Gruber gekonnt einen weiteren spannenden Roman, den man schneller durchhat als man sich bei dieser Seitenanzahl vorstellt.
Ein kleines Danke an einen großen Autor. Wir freuen uns auf den nächsten „Todes“-Teil und hoffen, dass auch die „Rache“-Serie noch eine Zugabe erhält. Auch wenn die Jahreszeiten ja jetzt weg sind, kann es sicher noch einen „Rachemorgen“, „Rachemittag“ und „Racheabend“ geben!? Oder, Andreas?
Von uns bekommt der „Rachefrühling“ 4,5 von 5 Punkten.
Review von Thorsten.
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