Mit „Erntezeit“ hat die Metal-Band Drescher aus Österreich ihr Debütalbum veröffentlicht. Wir trafen die Musiker zum netten Plausch und konnten ihnen einige Fragen stellen!
Hallo zusammen, stellt euch bitte den Lesern des Tough Magazines vor.
Band: Wir sind Drescher und spielen Quetsch’n’Drescher Rock’n’Roll – oder kurz gesagt die härteste Volksmusik die Du je gehört hast. Wir kommen aus dem Steinfeld in Niederösterreich, am Rande der buckligen Welt und haben eine neue Musikrichtung im Metal kreiiert.
Euer Debütalbum „Erntezeit“ ist seit Mitte März erhältlich. Wie kommt man auf die Idee, Metal mit Volksmusik zu verbinden?
Band: Uns wundert, das niemand vorher auf die Idee gekommen ist. Es ist unserer Meinung nach viel logischer, als sich von Kelten oder Wikingern beeinflussen zu lassen, mit denen wir nix zu tun haben.
Wie liefen die Arbeiten im Studio?
Band: In den Principal Studios war das Arbeiten sehr angenehm. Mit einem erfahrenen Produzenten zu arbeiten wie Toni „Loitsch“ Meloni war für uns neu und wir mussten oft über unseren Schatten springen. Der Weg war steinig, hat uns aber gemeinsam zu einem guten Ende geführt. Sky van Hoff von den Baracks-Studios hat dann den Mix übernommen. Die kommenden Singles haben wir auch bei ihm aufgenommen und sind voll zufrieden.
Gebt uns einen Einblick in die Songs!
Band: Die Texte haben im Großen und Ganzen autobiografische Wurzeln. In unserem Alter hat man halt schon was erlebt, also hat man was zu erzählen…
First Blood: Das ewige Spiel der Liebe. Er drängt, sie weicht, und zum Schluss gewinnt – sie.
Gscheitling: Eine Hommage an alle desillusionierten, frustrierten, nicht über den Tellerrand sehenden Arschlöcher wie sie selbst sind!
Ois wos mir fehlt: Die sexuelle Revolution – eingesperrt daheim alleine vorm Computer.
Zeit zum Gehn: Eine besondere Art der Trauer.
Bled grennt: Sehr autobiographisch, sehr nachdenklich, sehr verträumt (wovon man um die 40+ noch träumt): War das alles? Lohnt sich ein Neuanfang? Wos no ned woa, wird a nie so sein…
Zeitung von Morgen: Falling Down auf österreichisch und dem Massenmord im Kopf – ein typisches Pendlerschicksal
Dresch Quetschn: Sommer, Sonne, Sonnenschein oder so. Ein Festival-Hit, aber so was von Vollgas.
Geheiligt werde Dein Name: Die österreichische Version von Hallowed be thy Name – eine Huldigung an die Metal-Götter Iron Maiden.
Drescher – First Blood
Beim Song „Danke für Nix“ geht es darum, Beziehungen zu beenden – habt ihr dorthingehend schlechte Erfahrungen gemacht und warum kann es nicht einfach eine SMS erledigen?
Band: Wenns immer so einfach ginge. Eine Beziehung beenden, bedeutet auch immer einen Teil von sich selbst hinter sich zu lassen. Wenns bei Dir mit einem SMS genügt, dann wars wahrscheinlich eine oberflächliche Bekanntschaft, wenn Du eine tiefgreifende Beziehung beenden musst, dann bitte unser Booklet lesen!
Bei „5 Minuten Ruhm“ geht es um die Casting-Shows, die Überhand nehmen! Wie seht ihr den ganzen Wahnsinn und warum gibt es eurer Meinung nach so viele Shows dieser Art?
Band: Andere scheitern sehen ist sicher für viele angenehm, zeigt ja auch, dass es jemanden gibt, der noch ärger/schlechter ist, als man selbst. Und andererseits in den Endausscheidungen werden dann ja echte Hitgewitter im Fernsehen gebracht, die dann so gut wie nichts kosten, da ja die Darbietungen quasi gratis sind. Und einen gibt’s, der wurde dadurch wirklich berühmt. Euer Dieter!
Ihr wart mit Subway To Sally auf Tour – wie war es?
Band: Es war unsere erste große Tour durch Deutschland und es war toll. Die Resonanz vom Publikum haben wir so nicht erwartet. Egal in welcher Stadt, ab der dritten Nummer gings so richtig ab. Auch die Zusammenarbeit mit STS war sensationell. Solche Kollegen kann man sich nur wünschen. Und sie haben ja mit der aktuellen CD „Mitgift“ auch ein sensationelles Werk abgeliefert, das extrem gut bei den Fans ankommt.
Drescher – Dresch Quetschn
Gibt es eine witzige Geschichte, die ihr auf dieser Tour erlebt habt?
Band: Dafür reicht die Zeit nicht, hier alles aufzulisten. Beim letzten Gig hat die Technik Crew die Bühne und die Instrumente bearbeitet. Pornozeitschriften auf der Bühne, am Schlagzeug etc. Die Getränke auf der Bühne waren mit Abführmittel präpariert, und das bei unserer WC-Frequenz …
Was sind die Pläne für die Zukunft?
Band: Wir freuen uns auf die zahlreichen Sommerfestivals. Es wird eine neue Single und ein neues Video geben. Sogar für nächstes Jahr sind schon einige Gigs fixiert. Da gibt’s gigmäßig im Metal Bereich was ganz was Neues. Und wir sind mittendrin, statt nur dabei.
Vielen Dank, die letzten Worte gehören euch!
Band: Wir bedanken uns bei den vielen Fans die zwischenzeitig unsere CD gekauft haben. Werden ja von Tag zu Tag mehr.
Interview von Florian Puschke im April 2015
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