Fondermann: Sänger Ritchy im Interview
Im Februar ist mit „Quiddje“ das erste Album von Fondermann erschienen. Das ist die Band von Ritchy Fondermann, seines Zeichen Musiker in einigen Bands und Betreiber des K-Klangstudios in Hamburg. Wir trafen Ritchy zu einem Interview, in dem er uns einige Fragen beantwortet hat!

Moin. Danke das du dir die Zeit nimmst ein paar Fragen für das Tough Magazine zu beantworten.  Für alle die dich nicht kennen, stell dich und die Band Fondermann doch nochmal kurz vor.
Ritchy: Jo, also ich bin Ritchy Fondermann, wohne seit langem in Hamburg, mache dort Musik und betreibe ein Tonstudio (das K-Klangstudio). Außerdem spielen bei Fondermann noch Dario Leps, Maica Morgenthau, Rudi Raschberger und Ronny Hohn mit. Die habe ich alle im Laufe meines Lebens kennengelernt, und nachdem ich mein „Soloprojekt“ angefangen hatte, wollte ich schnell eine feste Band haben. Da habe ich die vier gefragt, und sie haben glücklicherweise alle Lust dazu gehabt!

Also ich persönlich kenne deine Musik ja eher eine Runde rauer und härter (siehe Antikörper und Highschool Nightmare). Während es ja bei der Fondermann Scheibe „Quiddje“ eher softer zu geht. Wie kommts?
Ritchy: Nun, genau genommen denke ich bei einigen Songs sehr häufig: „Wenn das jetzt Punk wär, dann wäre das ein Antikörper Song“ – ist es aber nicht. Naja, ich wollte immer schon mal Musik machen, die mehr mit Räumen arbeitet. Ich hab bisher halt immer nur mit Leuten zusammengespielt, die keine ruhigere Musik wollten. Deswegen fand ich das auch am einfachsten, das ganze unter dem Label „Soloprojekt“ laufen zu lassen. Das hat sich allerdings heute als blödsinnig herausgestellt, denn wir sind mittlerweile eine echte Band, und da darf auch jeder und jede was einfließen lassen und Anmerkungen machen – nur, dass ich halt die Songs schreibe!

Du bist ja nun auch schon ein paar Jahre in der Musikwelt unterwegs. Wie würdest du die ganze  Entwicklung in der Branche beschreiben. Ist es heutzutage eher leichter oder, aufgrund der Fülle an neuen Bands und der Tatsache des mittlerweile für jeden zugänglichen Homerecordings, eher schwieriger Fuß zu fassen?
Ritchy: Puh, ich glaube, da hat sich eigentlich nichts geändert, vom Grundprinzip her. Wenn eine Band was machen will, dann kann sie das auch. Zumindest im Punk ist es ja immer so gewesen, dass es da eine Gemeinschaft gibt und wenn man an einer Band arbeitet, dann bekommt man auch Konzerte, und kann was aufnehmen und so weiter. Natürlich kostet das alles viel Zeit und nen Haufen Geld. Das Glück, dass man jemanden findet, der alles für einen bezahlt, hatte man ja früher schon selten – und heute ist das noch seltener. Dafür ist es natürlich aber auch nicht mehr alles ganz so teuer, was die Produktionen angeht. Aber um wirklich „durchzustarten“ braucht man einfach Glück, wenn man es denn überhaupt will. Die meisten Leute, die ich kenne, wollen das allerdings gar nicht.

Und zum Thema Homerecording kann ich nur sagen: Es ist toll, dass es das gibt, da haben die Bands die Möglichkeit, sich vernünftig mit einer Preproduktion auf ein richtiges Studio vorzubereiten. Denn machen wir uns mal nichts vor: Klar, kann man mittlerweile alles irgendwie super toll aufnehmen, aber wer hat denn für eine komplette Bandproduktion das richtige, möglichst hochwertige Equipment? Und da alle alles können, muss man auch selbst gute Produktionen machen, also braucht man gute Mikrofone, gute Vorverstärker und vor allem auch gut klingende Räume. Mixen kann man zur Not selbst, aber so ein wenig Erfahrung ist da auch nicht verkehrt. Aber das ist natürlich persönliche Sicht der Dinge.

Fondermann – Taxi

Was ist so der Plan dieses Jahr. Wird die Festival-Saison mitgenommen oder gibt es eher eine Clubtour? 
Ritchy: Nun, um Festivals zu buchen, ist wohl etwas zu spät. Wir haben mit Phonocaster in Berlin eine tolle Booking Agentur gefunden, die gerade versucht uns ein paar Konzerte im Herbst zu buchen. Wir hoffen, dass das alles irgendwie hinhaut und wir mit der Zeit ein wenig rumkommen. Wir müssen uns ja erstmal bemerkbar machen, da reicht es nicht aus, eine Platte zu veröffentlichen – aber das wird schon!

Wird es zukünftig auch wieder deftigere Kost von dir geben oder sind die wilden Zeiten vorbei?
Ritchy: Das wird man sehen, ich habe immer Lust Musik zu machen, die man fühlen kann, und da ist es egal, ob sie schnell oder langsam, laut oder leise ist. Kontakt habe ich zu (fast) allen meinen ehemaligen Bandmitgliedern, also, wer weiß …

Die letzten Worte gehören wie immer dem Künstler. Hier kannst du los werden was deiner Meinung nach schon immer einmal gesagt werden sollte!
Ritchy: Ich bin kein Mensch, der das letzte Wort haben muss, das überlasse ich gerne, denen, die es nötig haben!

Interview von Vogo im Mai 2014

CD-Review: „Fondermann – Quiddje“

Dieser Artikel wurde am: 28. Mai 2014 veröffentlicht.

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