Frankfurter Musikmesse 2014 – Ameisenhaufen der Klänge
Egal für welche Instrumente man sich interessiert: jede Halle die man betritt, ist gefüllt von abertausenden Klängen. Stellt man sich mitten hinein, ist es fast unmöglich einer Melodie zufolgen oder gar zuzuorten. Zwischen Herumgeklimper und ernsthaftem Beweisen des eigenen Talentes, preisen die über 1370 Aussteller ihre Instrumente an. An einigen Ständen findet man eine Bühne, auf denen demonstriert wird wie gut das Instrument klingt oder was es für Besonderheiten daran gibt. Andere bieten den Besuchern genug Platz für eine eigene Meinung. Insgesamt gibt es mehr als 1.000 verschiedene Vorführungen, Konzerte oder Vorträge. Einige Firmen lockten am Samstag die Besucher zu Autogrammstunden verschiedenster Künstler.
 
Insgesamt besuchten die Messe dieses Jahr Rund 71.000 Menschen. Die Messe begann am Mittwoch den 14.März und war bis Freitag Vormittag nur für Fachbesucher geöffnet. Erstmals erhielt die Allgemeinheit schon Freitag Nachmittag Zugang zu den Ausstellern. Samstag konnten dann Alle den ganzen Tag die Messe besuchen.
 
Neben der Musikmesse konnte man mit dem selben Ticket auch die parallel laufende „Prolight&Sound“ besuchen. Dort drehte sich alles Rund um Veranstaltungstechnik. Soweit ich das aber beurteilen konnte, fand ich dort nichts innovatives oder gar neuartiges. Das Amüsanteste an diesem Messeteil war wohl die oberste Etage der Halle. Auf zwei Ebenen tummelten sich riesige Stände mit teuren Elektrogeräten. In der letzten Etage sah man genau die selben Dinge wieder, nur weitaus günstiger und meist angeboten von asiatischen Firmen. Vor einer Leinwand blieb ich stehen und war mir bei einer Sache nicht ganz sicher: das Video, was auf dieser Leinwand abgespielt wurde ruckelte – war das nun ein toller Effekt oder doch eher ungewollt?
 
Aber zurück zur Musik: ich schaute auf meinem Weg kurz bei dem Blasinstrumenten vorbei, allerdings ließ es sich in diesen Hallen ohne Ohrenschutz nicht aushalten. Die Geräuschkulisse war unglaublich laut. Angenehmer war es bei den E-Gitarren. Auch dort herrschte zwar Lärm, aber dieser war durchaus entspannend, da hier die Instrumente mit Kopfhörern getestet wurden. Ein Hersteller bezog seine E-Gitarren mit Stoff oder baute sie aus Holz mit tollen Maserungen, ein Anderer baute seine Gitarren aus alten Zigarrenkisten. Es gab die verschiedensten Farben und Formen. Außerdem gab es Neonsaiten, welche im Dunkeln leuchten oder die dazu passenden Handschuhe, in welche ein Plektrum eingenäht ist.
 
Weiter ging es zu den Schlagzeugen und wie jedes Jahr davor faszinierten mich die E-Schlagzeuge aufs Neue. Oder vielleicht eher die Schlagzeuger die daran saßen. Voller Elan schlugen sie auf die kleinen, schwarzen Teller ein- da sie aber alle Kopfhörer trugen bekam ich von ihrem Talent nichts mit. Ich ließ mir sagen, dass es mittlerweile ganz verschiedene Arten von diesen Schlagzeugen gab. Die älteren Modelle fühlten sich wohl an, als würde man auf Plastikteller schlagen, die Neueren aber fühlten sich fast wie echte Schlagzeuge an und gaben beim spielen nach. Dennoch bin und bleibe ich Fan von den herkömmlichen Schlagzeugen, auch wenn sie laut und manchmal nervig sind… vor allem, wenn Leute die kein Taktgefühl haben darauf spielen.
 
Worauf ich mich am meisten freute waren die Flügel. Womit ich überhaupt nichts anfangen kann sind E-Flügel. Auch wenn der Klang nicht mehr ganz so mechanisch klingt wie früher, als ich noch Klavierunterricht hatte, ist es immer noch nicht das Selbe. Ich freute mich darauf, auf einem Steinway and Sons spielen zu können und wurde bitter enttäuscht. Ich versuchte 3 verschiedene Klaviere bzw. einen Flügel aus und alle 3 klangen dumpf und verstimmt. Rustikale Flügel und Klaviere bzw. echte Handarbeit bekam man bei Rothe zusehen. Das imposanteste Klavier kam aus China und war komplett geschnitzt und zeigte chinesische Folklore.
 
Am Ende beschloss ich mal wieder mir einen Klapperkasten (Cajon) zuzulegen, wann oder ob ich das jemals tun werde sei mal dahingestellt. Ich werde mich wahrscheinlich nächstes Jahr auf der Musikmesse wieder daran erinnern. Es gab zwar nichts außergewöhnlich Neues oder Imposantes, was mir die Sprache verschlagen hat, aber ich wahr definitiv nicht das letzte Mal da. Ich finde die Musikmesse ist immer einen Besuch wert und wenn auch nur um die Musiker bei ihrer großen Liebe, dem musizieren zu beobachten oder sich einfach mitten reinzustellen und zuzuhören.
 
Bericht von Hannah
 
Dieser Artikel wurde am: 4. April 2014 veröffentlicht.

Ähnliche Beiträge

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert